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Eine Krankheitswelle erfasst gerade Deutschland. Corona-Infektionen nehmen zu, auch Erkältungen grassieren. So kann man einschätzen, woran man erkrankt ist.

Berlin – Halsweh, Husten und laufende Nase – doch handelt es sich um Corona, Grippe oder nur eine gewöhnliche Erkältung? Diese Frage beschäftigt derzeit Millionen von Menschen, denn die Infektionszahlen mit Atemwegserregern steigen schon lange vor der eigentlichen Winterwelle. Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet aktuell einen massiven Anstieg von Atemwegsinfektionen in Deutschland – etwa 7,1 Millionen Menschen sind betroffen.

Eine Frau trägt eine Maske und hält einen positiven Covid-Test in die Kamera. Eine Krankheitswelle erfasst gerade Deutschland – lange vor der eigentlichen Winterwelle. Gleich drei Krankheiten sind im Vormarsch. (Symbolbild) © Maria Maar/IMAGO

Die Krankheitszeichen gleichen sich oft stark. Klarheit verschafft nur ein Test. Doch es gibt durchaus Merkmale, an denen sich die verschiedenen Erreger unterscheiden lassen. Halsschmerzen, Husten, verstopfte Nase sowie Kopf- und Gliederweh treten bei allen drei Krankheiten auf. Bei der momentan vorherrschenden „Stratus“-Variante des Coronavirus klagen Patientinnen und Patienten zu Krankheitsbeginn besonders über Heiserkeit, eine kratzige Stimme und starke Halsschmerzen. Das RKI stellt zudem fest, dass Corona-Infektionen öfter mit Fieber einhergehen als einfache Erkältungen.

Coronaviren: Fieber kann ein Unterscheidungsmerkmal sein

Auch der Krankheitsverlauf gibt Aufschluss über den Erreger. Eine durch Grippeviren ausgelöste Influenza setzt meist schlagartig ein und führt zu einem ausgeprägten Krankheitsgefühl mit rascher Verschlechterung des Allgemeinbefindens. Ähnlich berichten Corona-Patienten über ihren Krankheitsbeginn. Auch außergewöhnliche Beschwerden wie bei der „Stratus“-Variante deuten auf das Coronavirus hin. Erkältungsbeschwerden dagegen entwickeln sich meist harmloser und kündigen sich oft über mehrere Tage an. Außerdem können die Beschwerden länger als vier Wochen bestehen bleiben, vor allem der Husten.

Rhinoviren, die gewöhnliche Erkältungen auslösen, Coronaviren und Parainfluenzaviren, die vor allem Kleinkinder befallen, verursachen momentan die meisten Atemwegsinfektionen. Nach RKI-Angaben wurden bei den untersuchten Proben 35 Prozent positiv auf Rhinoviren getestet. Zusätzliche 13 Prozent entfielen auf Coronaviren und zehn Prozent auf Parainfluenzaviren.

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Die Corona-Lage steht weiterhin im Mittelpunkt: Die geschätzte Häufigkeit beträgt 500 Covid-19-Fälle pro 100.000 Bewohner. Besonders bemerkenswert ist die Vorherrschaft der sogenannten „Stratus“-Variante (XFG) des Coronavirus, die nach dem RKI-Bericht 82 Prozent aller Fälle stellt. Schon seit Anfang September hat die WHO die schnelle Ausbreitung der vorherrschenden Corona-Variante im Auge.

Impfkommission rät bestimmten Gruppen zur Impfung gegen Covid-19 und Grippe

Wegen der wachsenden Ansteckungszahlen werden Schutzmaßnahmen und Impfungen wieder wichtiger. Das Bundesgesundheitsministerium betont, dass sich die Ausbreitung von Viren verringern lässt durch häufiges Stoßlüften in geschlossenen Räumen, gründliches und regelmäßiges Händewaschen, Husten oder Niesen in die Armbeuge oder ein Taschentuch. Bei akuten Symptomen hilft die Verringerung von Kontakten und das Auskurieren zu Hause. Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät Personen ab 60 Jahren und Erwachsenen mit Vorerkrankungen, sich im Herbst eine Auffrischungsimpfung gegen Corona geben zu lassen. Die gleiche Empfehlung besteht für die Grippeimpfung.

Eine weitere Stiko-Empfehlung: Personen ab 75 Jahren und Menschen zwischen 60 und 74 Jahren mit schweren Vorerkrankungen sollten sich einmalig gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) impfen lassen. Diese Impfempfehlungen sollen besonders gefährdete Gruppen vor schweren Krankheitsverläufen bewahren und die Belastung des Gesundheitssystems verringern. Eine Angewohnheit im Bad trägt übrigens ebenfalls zur Ausbreitung von Krankheitserregern bei. (Quellen: rki.de, gesund.bund.de) (diase)

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