Möglicherweise hatte die Ukraine am Abend auch Drohnen in Richtung Russland gestartet. Die Flughäfen von Kaluga, Wolgograd und Saratow stellten ohne nähere Angabe von Gründen vorübergehend den Flugbetrieb ein, üblicherweise ein Hinweis auf mögliche Drohneneinflüge. Die ukrainischen Streitkräfte äußerten sich dazu nicht.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) diskutiert mit den Kriegsparteien Moskau und Kiew „detaillierte Vorschläge“ zur Wiederherstellung der Stromversorgung für das Kernkraftwerk Saporischschja. Russland und die Ukraine seien bereit, die nötigen Reparaturen auf ihrer Seite der Front auszuführen, dafür müssten sich aber die Kämpfe beruhigen, teilte die IAEA mit. Generaldirektor Rafael Grossi sei in Kontakt mit beiden Seiten, um das zu erreichen.

Russische Behörden haben die durch ihren Anti-Kriegs-Protest im russischen Staatsfernsehen bekanntgewordene und inzwischen ins Ausland geflohene Journalistin Marina Owsjannikowa zum „ausländischen Agenten“ erklärt. Das meldete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Justizministerium. Mit der Bezeichnung Auslandsagent lässt die russische Führung Oppositionelle und Kritiker brandmarken. Wer in Russland als „ausländischer Agent“ gelistet ist, muss mit zahlreichen Nachteilen rechnen.

Die damals noch beim russischen Staatsfernsehen angestellte Owsjannikowa hatte für großes Aufsehen gesorgt, als sie 2022 kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mitten in einer Live-Nachrichtensendung mit einem Protestplakat ins Bild sprang.

Nach der Aktion arbeitete die heute 45-jährige Owsjannikowa zwischenzeitlich unter anderem für die deutsche Zeitung „Welt“, kehrte dann aber nach Russland zurück und protestierte erneut gegen den Krieg. Im Oktober 2022 teilte ihr Anwalt mit, dass sie ihre Heimat mittlerweile endgültig in Richtung Europa verlassen habe. 2023 wurde sie in Russland in Abwesenheit zu achteinhalb Jahren Straflager verurteilt.