Wegen „Bombenzyklon“

Strom kostet heute ganztags 0 Euro

Aktualisiert am 04.10.2025 – 09:01 UhrLesedauer: 2 Min.

Offshore-WindparkVergrößern des Bildes

Windanlagen auf See: Heute kann aufgrund des Sturms viel Windstrom erzeugt werden. (Quelle: Petmal)

Gute Nachrichten für dynamische Stromverbraucher: Am heutigen Samstag bleibt der Strom konstant günstig.

Heute wird es in ganz Deutschland stürmisch, der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor orkanartigen Böen fast überall im Land. Das miese Wochenendwetter hat aber auch eine Kehrseite: Es wird heute viel Strom aus Windkraftanlagen erzeugt. Das erwartet auch die Strombörse EEX in Leipzig und hat im Day-Ahead-Markt für den 4. Oktober konstant Preise um oder unter 0 Euro pro Megawattstunde ausgegeben.

Im Schnitt zahlen Verbraucher, die ihren Stromverbrauch dynamisch anpassen, damit -0,03 Cent pro Kilowattstunde im Laufe des Samstags. Ganz besonders lohnt sich das für Elektroauto-Besitzer oder Besitzer eines Batteriespeichers, die heute aufladen sollten.

Wichtig für den Hinterkopf: Der Börsenstrompreis entspricht nicht eins zu eins dem, was Verbraucher zahlen. Die müssen nämlich noch Netzentgelte, Steuern und Umlagen zahlen. Diese machen den Großteil des Strompreises in Deutschland aus. Netzentgelte fallen regional unterschiedlich hoch aus, sodass man keinen allgemeingültigen Preis nennen kann, der für alle gilt. Im Mittelfeld dürfte der Preis für dynamische Verbraucher bei 15 bis 20 Cent/kWh liegen.

Das ist trotzdem deutlich unter dem, was Stromverbraucher mit festem Preis zahlen. Im Schnitt zahlen deutsche Haushalte um die 35 Cent/kWh, wer 2025 ein Neukundentarif abschließt, zahlt auch unter 30 Cent/kWh.

Ein dynamischer Stromtarif lohnt sich vor allem für Großstromverbraucher, die zum Beispiel eine Wärmepumpe oder ein E-Auto besitzen. Aktuelle Berechnungen zeigen, dass Elektroauto-Besitzer mit dynamischem Stromtarif bis zu 300 Euro im Jahr sparen im Vergleich zu denen, die herkömmliche Tarife nutzen. Um einen dynamischen Tarif zu nutzen, ist ein Smart Meter (intelligenter Stromzähler) zwingend erforderlich.

Der niedrige Strompreis am 4. Oktober liegt nicht nur an der hohen Winderzeugung, sondern auch an der niedrigeren Nachfrage. Es ist Samstag, noch dazu einer direkt nach einem Feiertag. Unternehmen und die Industrie werden heute deutlich weniger Strom verbrauchen als üblich. Lediglich in den Abendstunden, wenn wieder mehr Menschen zu Hause kochen oder den TV einschalten, steigt die Nachfrage voraussichtlich – weshalb der Preis um 17 Uhr auf das Tageshoch von 3 Cent steigt.