Heimatgefühl, Gemeinschaft und das, was die Stadt Mengen lebens- und liebenswert macht, sind für Markus Haile eng mit den Menschen verknüpft, die dort leben, arbeiten und sich engagieren. 350 von ihnen hat der Fotograf in Porträt- und Gruppenaufnahmen festgehalten. Unter dem Titel „Mengen – Gesichter einer Stadt“ hat er sie in einem besonderen Bildband zusammengestellt, den er am 9. Oktober im Stadtmuseum Alte Posthalterei vorstellen wird. Eine Auswahl der Bilder wird anschließend bis zum 2. November in den Museumsräumen zu sehen sein.
Projekt ist eine Fortsetzung
„Ich knüpfe mit dem Projekt an die Fotoserie ,Bürger von Mengen‘ von Rüdiger Hartmann an, die ich 2014 zwischen zwei Buchdeckel packen durfte“, erzählt Markus Haile. Schon damals sei er fasziniert davon gewesen, wie gut Porträtaufnahmen Erinnerungen und Emotionen festhalten und konservieren können.
Da er als Einheimischer, durch seine Arbeit in der Agentur satz&more, als freier Mitarbeiter der Schwäbischen Zeitung und über sein Engagement bei der Stadtkapelle Mengen gut vernetzt ist, sei ihm die Kontaktaufnahme zu den Kandidaten auf seiner Foto-Wunschliste leicht gefallen.
„Das bedeutet aber auch, dass die Auswahl sehr persönlich und subjektiv ist“, betont er. Sein Buch habe auf keinen Fall den Anspruch auf Vollständigkeit und wer sich nicht dort wiederfinde, solle das nicht als mangelnde Wertschätzung auffassen. Vielmehr habe er eine List der Menschen erstellt, denen er auf seinem Lebensweg begegnet sei und die in seinen Augen das Miteinander in der Stadt prägen, Arbeitsplätze schaffen oder zum Gemeinwohl beitragen. Weil er auch Menschen fotografiert hat, die nicht in Mengen wohnen, aber schon lange hier arbeiten, hat er das Projekt „Gesichter der Stadt“ genannt.
Das war manchmal recht herausfordernd und hat vereinzelt auch mal einen zweiten Anlauf gebraucht.
Markus Haile
In einer bunten Mischung finden sich im Buch nun Fotos von Vereinsvertretern, Geschäftsführern von Unternehmen, Handwerks- und Einzelhandelsbetrieben und ihren Mitarbeitern, Schulleitern und Verwaltungsmitarbeitern. „Das war manchmal recht herausfordernd und hat vereinzelt auch mal einen zweiten Anlauf gebraucht“, verrät er. „Es gibt zu jedem Bild eine Anekdote zu erzählen.“ Zudem wurde zu jedem Foto ein textlicher Bezug zu Beruf, Funktion oder zur Stadt hergestellt.
Herausforderungen beim Fotoshooting
So habe er beispielsweise beim Fotoshooting mit den Feuerwehrkommandanten eine Regenmontur tragen müssen, weil die drei einen Wasserschlauch auf ihn richteten, und bei Bäderchef Christian Dinser in der Sauna um sein Equipment gefürchtet.
Das Bild des Allgemeinmediziners Alexander Fischer hat Markus Haile sofort zum Titelbild erkoren. „Das ist mit dem Skelett ein richtiger Hingucker geworden“, freut er sich und erzählt davon, wie er das Motiv schon im Kopf hatte, aber erst ein Skelett auftreiben musste. In der Realschule wurde er schließlich fündig, das Modell war aber arg ramponiert.
Bei den Freitagsturnern und den Dienstagsturnerinnen sind so viele Jahre Lebenserfahrung auf einem Bild vereint, das ist der Wahnsinn.
Markus Haile
Besonders viel Freude haben ihm die Bilder von mehreren Generationen in Unternehmen und die Gruppenbilder gemacht. „Bei den Freitagsturnern und den Dienstagsturnerinnen sind so viele Jahre Lebenserfahrung auf einem Bild vereint, das ist der Wahnsinn“, meint er.
Wann es die Bilder zu sehen gibt
Die Ausstellungseröffnung im Stadtmuseum findet am Donnerstag, 9. Oktober, um 19 Uhr statt. Die Bilder sind dort anschließend bis zum 2. November, jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen.
Das Buch wurde in einer Auflage von 450 Stück gedruckt und ist für 24,90 Euro während der Ausstellungszeiten im Museum und danach bei der Bäckerei Beller und Tabakwaren Sautter erhältlich. Zwei Euro des Buchpreises gehen direkt an die Bürgerstiftung Mengen.