Köln – Erst Kartbahn, dann Krankenhaus! Auf einer Rennstrecke in Köln wurden insgesamt 22 Menschen verletzt. Der Grund: Abgase und eine defekte Lüftungsanlage.
Jeden ersten Freitag im Monat findet im Kartcenter Cologne der „Cologne Cup“ statt, ein Drei-Stunden-Rennen mit Qualifying und Fahrerwechsel. Dieses Mal wurde die Luft mit jeder gefahrenen Runde schlechter. Weil kein frischer Sauerstoff mehr in die Halle kam, klagten zahlreiche Motorsport-Fans über Kopfschmerzen und Übelkeit. Zuerst berichtete der Kölner „Express“.
Die Kölner Feuerwehr kam wegen der vielen Vergiftungen mit einem Feuerwehrbus
Foto: Jan Ohmen
22 Gäste vergiftet
Um 22.16 Uhr mussten die Rettungsdienste im südlichen Kölner Stadtteil Hahnwald anrücken. Die Feuerwehr stellte eine erhöhte Konzentration von Kohlenmonoxid in der Halle fest. Abhilfe war schnell gefunden: frische Luft! Die Tore wurden umgehend geöffnet, die Halle gelüftet.
Insgesamt 51 Menschen wurden noch vor Ort medizinisch betreut, 22 von ihnen kamen zur weiteren Behandlung ins nächste Krankenhaus. Dort erhielten sie Sauerstoff und konnten noch in der Nacht wieder entlassen werden.
Die Rennstrecke des Kartcenters Cologne bei einem Charity-Kartrennen im Jahr 2019 (Archivbild)
Foto: Geisler-Fotopress/picture alliance
Rennbahn vorerst geschlossen
Die Polizei Köln bestätigte gegenüber BILD, dass als Grund für die Vergiftung ein mutmaßlich kaputtes Belüftungssystem infrage kommt. Während die Karts weiter Abgase produzierten, kam keine saubere Luft in die Halle, sodass erste Rennfahrer über Symptome klagten. Nach und nach meldeten sich weitere Betroffene, sodass mehrere Notärzte und Rettungswagen alarmiert wurden. Auch ein Feuerwehrbus war im Einsatz.
Rund 30 Einsatzkräfte waren bis in die Nacht vor Ort, erst gegen 1.20 Uhr war die Lage unter Kontrolle. Auf der Internetseite des Kartcenters heißt es, dass die Lüftungsanlage zuletzt 2017 erweitert wurde. Die Bahn bleibt nun auf unbestimmte Zeit geschlossen.