Stand: 04.10.2025 15:02 Uhr

Hertha BSC hat seinen Heimfluch gebrochen: Gegen Preußen Münster brachte das Team von Trainer Stefan Leitl viel Energie auf den Rasen. Und holte beim 2:1 (1:0)-Sieg in der 2. Fußball-Bundesliga verdient die ersten drei Punkte vor heimischem Publikum.

Herthas Treffer erzielte Sebastian Groenning per Doppelpack (34., 52.). Für Münster verkürzte Etienne Amenyido sechs Minuten vor Spielende.

Gegen das gut in die Saison gestartete Team von Preußen Münster konnte sie also losgehen: Die vierte Jagd von Hertha auf den ersten Heimsieg der Saison und vor allem: auf das erste Heimtor. Denn tatsächlich erzielten die Berliner im heimischen Olympiastadion in den bisherigen drei Auftritten keinen eigenen Treffer.

Hertha auf der Suche nach dem ersten Heimtor

Trotzdem gingen es die Herthaner selbstbewusst an – sie kamen ja mit einem 3:0-Auswärtserfolg in Nürnberg im Gepäck zurück in die heimische Arena. Und nach zehn Minuten war der Bann tatsächlich gebrochen: Fabian Reese hatte die Kugel nach einem Abpraller aus gut 50 Metern per herrlichem Schlenzer im Kasten der Preußen versenkt. Doch, ach: Der VAR schaltete sich ein. Und die Entscheidung hieß: kein Tor! Dem Treffer war eine Abseitsstellung von Reeses Teamkollege Sebastian Groenning vorausgegangen.

Die Berliner mussten sich gegen die spielstarken Gäste aus dem Münsterland hüten – die waren mit blitzschnellen Konterangriffen kreuzgefährlich. In der 29. Minute um ein Haar die Preußen-Führung: Nach einem schnellen Spielzug hatten Oliver Batista-Meier und Oscar Vilhelmsson gleich dreimal freie Bahn vor dem Tor, scheiterten aber zweimal an dem herausragend parierenden Hertha-Keeper Tjark Ernst und einmal an dem auf der Linie klärenden Deyoveisio Zeefuik.

Groenning bricht den Berliner Bann

Hertha aber blieb griffig und vor allem willig. Die Berliner betrieben ein ungeheures Pensum, verfolgten ihre Gegenspieler per Manndeckung über den ganzen Platz. Und der Aufwand wurde dann doch belohnt: Michael Cuisance brachte eine Ecke von rechts ganz weit auf den zweiten Pfosten, wo Groenning die Kugel aus kürzester Distanz nur noch über die Linie zu drücken brauchte – 1:0 (34.).

Mit der Halbzeitführung in der Tasche ging das Team von Trainer Stefan Leitl auch die zweite Hälfte mit viel Energie an. Münster wurde extrem beschäftigt. Auch über außen. Marten Winkler zog in der 54. Minute einen starken Sprint über links an. Seine Flanke wurde ein wenig abgefälscht und landete auf dem linken Fuß von Groenning, der sich aus zehn Metern nicht lumpen ließ und einen Doppelpack zum 2:0 schnürte.

Hertha klettert in der Tabelle und überholt Münster

Das war die Vorentscheidung in einer Partie, die Hertha mit purem Siegeswillen auf seine Seite zog. Auch, wenn Münster sieben Minuten vor Schluss noch einmal verkürzte: Etienne Ameyido zog mit dem Ball am Fuß von links in die Mitte und schlenzte die Kugel wunderbar zum 2:1 ins lange Eck (83.). Dabei blieb es aber.

Die Preußen – spielerisch vielleicht sogar etwas stärker als die Berliner – ließen sich unter dem Strich von Herthas Dynamik und Zweikampflust den Schneid abkaufen. Und mussten den Gegner nach dessen verdientem Sieg auch in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen. Münster steht bei zehn Zählern, die Hertha hat jetzt einen mehr.

Hertha in Bochum, Münster gegen Dresden

Die Hertha spielt in 14 Tagen – nach der Länderspielpause – am Samstagabend in Bochum (20.30 Uhr). Münster empfängt Dynamo am Samstagmittag (13.00 Uhr).