Nach 15 Jahren wird die ironische Verdi-Oper am Sonntag wieder in Dresden gespielt. Wieder leitet der Italiener Gatti die Premiere. Er sagt: „Falstaff ist ein Dickwanst, aber kein Clown. Falstaff berührt mich menschlich tief.“
Dresden. Vorhang auf! An der Semperoper beginnt der Reigen von zwölf Premieren der Spielzeit 2025/26. Unter der musikalischen Leitung vom Chefdirigenten der Sächsischen Staatskapelle Daniele Gatti kommt am 5. Oktober die Verdi-Oper „Falstaff” heraus, als seine erste Neuproduktion als Chef. 2003 hatte er als Gast schon einmal „Falstaff” dirigiert. Er sagt: „Diese Oper ist ein Wunder.“
Vor 15 Jahren lief diese letzte und laut Gatti „singuläre Arbeit im Schaffen Verdis und der gesamten italienischen Opernliteratur” letztmals in Dresden. Dabei ist Sir John Falstaff, der Frauen anbaggert, um an deren Geld zu kommen, von denen aber ausgetrickst wird, seit gut 150 Jahren in der Semperoper anwesend.
Auf dem prunkvollen Fries über dem Bühnenportal, inmitten von Göttern, Musen und Helden aus Oper und Drama, präsentiert er sich ganz rechts: imposant, korpulent, leicht derangiert. Sein neben ihm stehender Page schaut skeptisch auf den beachtlichen Ritterbauch.