Das alles wäre bei der Trauerfeier für den charismatischen Anführer einer evangelikal-orientierten Jugendorganisation nicht weiter befremdlich gewesen. Was die Veranstaltung allerdings beängstigend machte, war, dass die gesamte US-Regierung anwesend war: Donald Trump sprach ebenso wie sein Vize Vance, der Sprecher des Abgeordnetenhauses Mike Johnson kam und mit ihm die Mehrheit von Trumps Kabinett. Und sie alle stimmten in die Rhetorik der religiösen Erneuerung der USA ein. Außenminister Marco Rubio beschwor die bevorstehende Rückkehr von Christus auf die Erde, der Präsidentenberater Stephen Miller, eigentlich aus einer jüdischen Familie stammend, deklarierte, dass diese Regierung „auf der Seite des Guten, auf der Sete Gottes“ stehe. Trump bekräftigte schließlich, dass man „Religion braucht, um eine große Nation zu haben.“