In Italien haben sich große Menschenmengen mit den Aktivisten der Gaza-Flotille solidarisiert – bei der Demo wurden laut Medien auch Hamas-Fahnen gezeigt. Mehr als 100 Teilnehmer des Schiffskonvois wurden inzwischen aus Israel abgeschoben.
Seit dem Stopp des Haza-Schiffskonvois durch die israelische Marine kommt es in Italien nahezu täglich zu Protestaktionen. Nun sind in Rom erneut viele Menschen aus Solidarität mit der Gaza-Flotille auf die Straße gegangen. Die Organisatoren sprechen von mehreren Hunderttausend Teilnehmern, offizielle Zahlen der Behörden gibt es jedoch nicht.
Menschen mit Bannern und palästinensischen Flaggen nahmen an einem Marsch von der Porta San Paolo zur Porta San Giovanni teil und zogen dabei am Kolosseum vorbei. Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, es seien bei dem Marsch auch Fahnen der Terrororganisation Hamas sowie der libanesischen Hisbollah-Miliz geschwenkt worden. Demnach trugen einige Demonstranten auch ein Spruchband mit dem Satz: „7. Oktober – Tag des palästinensischen Widerstands.“ Am 7. Oktober 2023 verübten die Hamas und weitere Extremisten im Süden Israels ein beispielloses Massaker an Zivilisten mit etwa 1.200 Toten.
Proteste bereits am Freitag
Demonstrationen wurden auch aus anderen europäischen Ländern wie etwa Spanien und Portugal gemeldet. In Italien hatten Gewerkschaften bereits am Freitag zu einem Streik aus Solidarität mit der Global Sumud Flotilla und deren festgesetzter Besatzungen aufgerufen.
Die Boote waren vor wenigen Tagen von der israelischen Marine abgefangen worden. Mehr als 400 Besatzungsmitglieder aus Dutzenden Ländern wurden in Gewahrsam genommen, darunter die schwedische Aktivistin Greta Thunberg. Die Aktivisten wollten eigenen Angaben zufolge Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen. Israel hatte angeboten, die Hilfslieferungen über Häfen außerhalb des Gazastreifens an Land und von dort aus in das palästinensische Küstengebiet zu bringen. Die Aktivisten lehnten das mit der Begründung ab, Israels Blockade des Gazastreifens sei völkerrechtswidrig.
137 Menschen abgeschoben
Nach Angaben des israelischen Außenministeriums wurden nun 137 „Provokateure“ in die Türkei abgeschoben. Darunter seien unter anderem Staatsbürger aus den USA, Italien, Großbritannien, mehrerer arabischer Länder und der Türkei. Einige Aktivisten, die noch in Gewahrsam seien, behinderten den Prozess ihrer Rückführung.