Erstes Todesopfer in Irland

Bomben-Zyklon wütet – Hunderttausende ohne Strom

Aktualisiert am 04.10.2025 – 12:20 UhrLesedauer: 3 Min.

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Im Video: Der Wetterdienst rief zwischenzeitlich die höchste Warnstufe aus. (Quelle: t-online)

Sturm „Amy“ trifft Irland und Großbritannien mit voller Wucht. Die Behörden schlagen Alarm und messen einen neuen Rekord für Oktober.

Ein Bomben-Zyklon hat mit Orkanböen von bis zu 155 Kilometern pro Stunde Teile des Vereinigten Königreichs und Irlands erschüttert. „Amy“ wird der Sturm auf den Inseln genannt. In Nordirland kam ein Mann ums Leben, Hunderttausende Haushalte waren zeitweise ohne Strom und der Verkehr brach vielerorts zusammen.

Der Police Service of Northern Ireland (PSNI) teilte am Freitagabend mit, dass die Aufräumarbeiten noch bis Samstag andauern würden. Die Polizei warnte eindringlich davor, sich unnötig auf die Straße zu begeben. In einer Erklärung hieß es: „Wir fordern alle Verkehrsteilnehmer weiterhin auf, besonders vorsichtig zu fahren, da Oberflächenwasser, umgestürzte Bäume oder vorübergehende Sperrungen möglich sind.“ Viele Straßen seien derzeit unpassierbar. Wer dennoch unterwegs sei, solle langsam und auf Sicht fahren.

Nach Angaben des britischen Wetterdienstes Met Office erreichte der Sturm am Freitagnachmittag in Nordirland außergewöhnliche Windgeschwindigkeiten. In Magilligan (County Londonderry) wurde eine Böe mit einer Geschwindigkeit von 92 Meilen pro Stunde (rund 148 Kilometer pro Stunde) gemessen. Meteorologin Bonnie Diamond erklärte im Gespräch mit der BBC, dass es sich dabei um einen vorläufigen Oktober-Rekord für Nordirland handeln könnte. „Das entspricht tatsächlich der stärksten Windböe, die wir bei Sturm ‚Éowyn‘ Anfang dieses Jahres gemessen haben“, sagte Diamond.

Während sich bei „Éowyn“ stärkere Winde über ein größeres Gebiet verteilt habe, zeige die aktuelle Messung, „wie kraftvoll der heutige Sturm war“. In Ballypatrick (County Antrim) wurden laut Met Office Böen von 118 Kilometern pro Stunde gemessen, in Castlederg (County Tyrone) erreichte die Windgeschwindigkeit 114 Kilometer pro Stunde.

Die höchsten Windgeschwindigkeiten wurden auf der schottischen Insel Tiree registriert: 155 Kilometer pro Stunde. Auch in Nordwales erreichte der Sturm gefährliche Ausmaße. In Capel Curig wurden Böen von 137 Kilometern pro Stunde gemessen. Das Met Office gab für zahlreiche Regionen Wetterwarnungen heraus.

Während für ganz Großbritannien ab Mitternacht eine gelbe Warnstufe galt, wurden Küsten- und Gebirgsregionen im Norden Schottlands unter „amber warning“ gestellt – eine Warnung vor konkreter Gefahr für Leib und Leben.