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Doch keine gute Stimmung: Die Matzratzen Direct AG nennt die geringere Konsumlaune der Kunden als Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten und die Insolvenz. (Symbolfoto) © Unai Huizi/Imago
Nach der Insolvenz folgt das Aus: Ein großer Matratzen-Händler mit 97 Filialen und Online-Geschäft muss den Betrieb einstellen. Alle Rettungsbemühungen sind gescheitert.
Köln – Alle Rettungsversuche sind gescheitert: Nach der Insolvenz im Frühjahr hatte die Matratzen Direct AG eine Umstrukturierung angestrebt, mit über 40 Investoren gesprochen. Nichts hat genützt. Nun stellt der Kölner Händler zum Jahresende den Betrieb ein.
In den 97 verbliebenen Filialen des insolventen Matratzen-Händlers und dem Online-Geschäft läuft damit der Abverkauf von Matratzen, Lattenrosten und weiteren Bettwaren. Spätestens zum 31. Dezember 2025 soll dann endgültig Schluss sein. Rund 300 Beschäftigte sind vom Aus betroffen.
Aus nach Insolvenz: Sparbemühungen von Matratzen Direct erfolglos
Ende März hatte die Matratzen Diect die Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Annamia Beyer kümmerte sich laut Wirtschaftswoche um die operativen Themen, während Jens Schmidt die Sanierung als Sachwalter beaufsichtigte. Ziel war es, die wirtschaftliche Lage zu stabilisieren, Kosten zu senken und einen Käufer zu finden.
Im Zuge des Insolvenzverfahren reduzierte die Matratzen Direct ihr Filialnetz von 124 auf 97 Standorte. Zudem war die Geschäftsführung in Gesprächen mit möglichen Investoren. Laut Wirtschaftswoche wurden 44 mögliche Interessenten kontaktiert. Alle sagten jedoch ab. Der „letzte verbliebene Interessent“ habe sich jedoch „gegen einen Erwerb entschieden“, erklärte das Unternehmen nun.
Suche nach Investor für insolventen Matratzen-Händler ohne Erfolg – deshalb folgt das Ende
Die erfolglosen Gespräche sind schließlich einer der Gründe, weshalb der Matratzen-Händler nach der Insolvenz seine Geschäfte schließt. „Grundlage des Sanierungskonzepts für eine dauerhaft rentable Fortführung sind auch Investitionen in die Zukunft, die ohne Investor nicht möglich sind“, heißt es in einer Mitteilung. „Eine nachhaltig rentable Fortsetzung des Geschäftsbetriebs hätte dies vorausgesetzt.“
Bereits vor der Insolvenz im März hatte die Matratzen Direct AG wirtschaftliche Schwierigkeiten. 2023 erwirtschaftete das Unternehmen laut Wirtschaftswoche einen Umsatz von 34,4 Millionen Euro, der Jahresabschluss wies dabei einen Verlust von 1,2 Millionen Euro aus. Die Gesellschaft war laut dem Bericht zum Jahresende 2023 bilanziell überschuldet. Das Wirtschaftsmagazin berichtet von einem nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von über 29 Millionen Euro. Ursache sah die Firma demnach bei der Inflation, die viele Kunden vom Kauf abgehalten habe.
Die Probleme ziehen sich demnach seit Jahren. Bereits 2017 hatte Matzratzen Direct ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren durchlaufen. Auch damals mussten mehrere Filialen schließen.