Behörden haben für die Nordseeküste eine Sturmflutwarnung herausgegeben. Auslöser ist das Sturmtief Detlef, das über Deutschland hinwegzieht und in weiten Teilen des Landes starken Wind und Regen mit sich bringt.
Die Flutwarnung des Bundesamtes für
Seeschifffahrt und Hydrographie gilt für die Küste von Emden über Hamburg bis nach Sylt. Demnach wird das Hochwasser Emden voraussichtlich am Sonntagmittag erreichen. In Bremen und Hamburg könnte die Flut am Nachmittag eintreffen. Sie dürfte nach Angaben der Behörde voraussichtlich zwei Meter höher ausfallen als das mittlere Hochwasser.
Tanker trieb mit Motorschaden vor niederländischer Küste
Das Sturmwetter beeinträchtigt bereits die Seefahrt. Vor der niederländischen Nordseeküste trieb am Samstagabend ein mit Gasöl beladener Tanker vorübergehend manövrierunfähig im Meer. Die niederländische Küstenwache nannte Sturm als Ursache, wie mehrere Medien unter Berufung auf die Küstenwache berichten.
Das Schiff war demnach rund eineinhalb Meilen von einem Windpark entfernt aufgefunden worden. Es soll ein
Problem mit dem Motor gegeben haben. Nach rund 40 Minuten konnte das Schiff den Berichten zufolge vor Anker gehen. Ein Rettungsschlepper liege vorsorglich in der Nähe
des 145 Meter langen Schiffes.
Am Abend rückten zwei Seenotrettungsboote und ein Hubschrauber zu dem Tanker aus. Die 21 Personen zählende Besatzung soll vorerst
an Bord bleiben. Der unter der Fahne Singapurs fahrende Tanker Eva Schulte hatte nach Angaben der Website
Vesselfinder den Hafen von Amsterdam am Nachmittag verlassen. Ein Ziel wird
dort nicht genannt.
Sturmtief zog bereits über Frankreich und Großbritannien – mehrere Tote
Das Sturmtief Detlef, das international den Namen Amy trägt, hatte in den vergangenen Tagen über dem Atlantik Orkanstärke erreicht. In Nordfrankreich starben am Samstag infolge des Sturmtiefs mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 131 Stundenkilometern zwei Menschen. Im Küstenort Étretat in der Normandie sei ein 48-Jähriger beim Baden im Atlantik gestorben, teilte die örtliche Feuerwehr mit. Wegen des schlechten Wetters sei keine Rettungsaktion möglich gewesen, die Leiche des Mannes sei bei Ebbe geborgen worden.
© Lea Dohle
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Im nordfranzösischen Département Aisne starb ein 25-jähriger Autofahrer, als ein großer Ast auf sein Fahrzeug stürzte. Seine Mitfahrerin sei schwer verletzt worden, teilten die örtlichen Behörden mit. In der gesamten Normandie fiel wegen des Sturms in Tausenden Haushalten der Strom aus, wie der Versorger Enedis mitteilte.
Zuvor hatte Amy bereits über den britischen Inseln gewütet. In Irland starb infolge des Unwetters am Freitag ein Mensch, dazu gab es örtliche Überschwemmungen, Stromausfälle und Flugstreichungen. Auch Schulen wurden vorsichtshalber geschlossen.
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