Wohnungen, Schulplätze, Radwege: Dresden und Ottendorf-Okrilla wollen das schnelle Wachstum der Chip-Industrie gemeinsam meistern. Wie nah man den vereinbarten Zielen bislang gekommen ist.
Dresden/Ottendorf-Okrilla. Fast ein Jahr ist es her, dass Dresden und die Nachbargemeinde Ottendorf-Okrilla einen Pakt geschlossen haben. Die Bürgermeister beider Kommunen haben schriftlich vereinbart, die Herausforderungen, die der Chip-Boom im Norden Dresdens mit sich bringt, gemeinsam zu bewältigen. Dazu gehört, ausreichend neue Wohnungen zu bauen, Schulplätze zu schaffen, aber auch die Nahverkehrsanbindungen und Radwege attraktiv zu gestalten, um einen Verkehrskollaps auf den Straßen zu verhindern.
Während der Start der Mega-Chipfabrik ESMC immer näher rückt – Ende 2027 soll der Betrieb beginnen -, gibt es bislang weder eine Wohnungsbauoffensive noch neue Schulen, Radwege oder Gewerbestandorte für Firmen, direkt oder indirekt mit ESMC zusammenarbeiten werden. Was also ist aus der Absichtserklärung vom Januar 2025 geworden, wollte die Dresdner Stadträtin Ulrike Caspary (Grüne) von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) wissen.
1. Thema: Schulen
Eine neue Gemeinschaftsschule könnte die bereits heute hohe Nachfrage nach Schulplätzen bedienen, hieß es im Januar. Die Stadtverwaltung antwortet nun auf Casparys Frage nach Fortschritten: „Der Landkreis Bautzen, die Gemeinde Ottendorf-Okrilla und die Stadt Dresden erarbeiten aktuell eine gemeinsame Machbarkeitsstudie als bauliche Bedarfsplanung für eine Gemeinschaftsschule in Ottendorf-Okrilla, welche die regionalen Belange berücksichtigen soll.“ Erste Ergebnisse seien nicht vor Sommer 2026 zu erwarten. Immerhin: Dass Ottendorf nun als Schulstandort favorisiert wird, war aus der Absichtserklärung noch nicht so genau herauszulesen.