Am ersten Weihnachtsfeiertag 1996 stießen Spaziergänger auf den Kopf der 27 Jahre alten Bankangestellten Pia H. auf dem Weg zu einer Kleingartenanlage. Sie war seit Juli desselben Jahres vermisst worden. 1998 und 1999 verschwanden die beiden Prostituieren Julia S. und Gabriele D. – beide wurden nie gefunden. Doch die Polizei geht davon aus, dass S. sie getötet haben könnte.

2004 wurde ein stark verwester menschlicher Schädel in einer Main-Schleuse bei Frankfurt gefunden. Der Kopf soll zu einer Frau mittleren Alters gehören und war in Aluminiumfolie eingewickelt. Die Identität blieb unklar.

Über Manfred S. sagte der Ermittler Frank Herrmann im Jahr 2016, als die Polizei mit den entsetzlichen Verbrechen des Mannes an die Öffentlichkeit ging, dass er „ein perfektes Doppelleben über lange Jahre“ geführt habe. S. war in seinem Heimatort Schwalbach als „ganz normaler Familienvater“ bekannt. Er arbeitete als Gärtner und Entrümpler, spielte in einer Band Saxofon und Klarinette und galt als gesellige Person. Bekannt ist aber auch, dass S. alkoholabhängig war und zu Wutausbrüchen neigte. Laut Zeugenberichten wurde er insbesondere in den Neunzigerjahren häufig auf dem Straßenstrich in Frankfurt gesehen.

Die tatsächliche Zahl vseiner Opfer wird wohl niemals geklärt werden können. Ebenso bleibt unklar, was Manfred S. mit den stets unterschiedlichen abgetrennten Körperteilen und entnommenen Organen seiner Opfer – häufig Drogenabhängige ohne festen Wohnsitz, also besonders verwundbare Frauen – getan hat. Es gab Hinweise, dass er nicht allein gehandelt haben könnte. Besonders ein Geschäftspartner geriet ins Visier, doch auch er ist inzwischen tot.