Riesen Energieleistung der Niners Chemnitz!
Im vierten Spiel in acht Tagen gewinnen die Sachsen mit 90:83 (41:35) bei den MLP Academics Heidelberg. Und sind nach einem Stolperstart endgültig in der neuen Saison der Easycredit Basketball-Bundesliga angekommen.
Die Heidelberger sind nach dem Rausch der letzten Saison, als sie als Überraschungsteam erst im Halbfinale vom späteren Meister FC Bayern gestoppt wurden, endgültig zurück in der Realität. Drei Spiele, drei Pleiten und die Erkenntnis, dass es in dieser Liga keine Geschenke gibt …
Foto: BILD
Der EuroCup-Vertreter Chemnitz hatte nach dem BBL-Auftakt eine Woche zuvor in Ulm am Mittwoch bei Panionios Athen verloren, flog Donnerstag nach Hause. Und reiste nach dem ersten BBL-Sieg im Heimspiel am Freitag gegen die Veolia Towers Hamburg Samstag sofort weiter an den Neckar.
Mit rund 5000 (!) Reisekilometern in den Beinen kamen die Gäste zunächst mühsam rein. Übernahmen aber nach fünf Minuten die Kontrolle. Doch angesichts der Strapazen wollten sie offenbar keinen Meter mehr zu viel machen …
… und versetzten Dyn-Kommentator Chris Schmidt in der Halbzeit!
Wie einst bei Zidane: 2,08-Meter-Profi mit Kopfstoß niedergestreckt
Quelle: dyn04.10.2025
Der Dyn-Mann hatte vor der Partie ein Interview mit Robbie Beran Jr. angemeldet. Doch der verschwand in der Kabine.
Im TV war zu erkennen, wie Schmidt von seinem Kommentatoren-Platz am Spielfeldrand aufsteht und sich suchend umschaut: „Heute offensichtlich kein Flash-Interview. Die Niners Chemnitz sind mittlerweile alle in der Kabine verschwunden. Tut uns leid an dieser Stelle, wir hatten das rechtzeitig kommuniziert. Aber sei’s drum …“
Heidelbergs Coach Danny Jansson erschien dagegen wie verabredet: „Wir hatten gute Momente, wir hatten schlechte Momente. Wir haben von Beginn an die Rebounds verloren. Und es ist ein bisschen eine Schlacht der Energie. Sie hatten eine wirklich harte Woche und auch wir haben erst vor 48 Stunden gespielt.“
Heidelberg arbeitete sich noch mal ran, ging im Schlussviertel sogar noch mal in Führung (72:71). Doch die Niners hatten mehr im Tank – und revanchierten sich für die Vorsaison, als sie gegen Heidelberg erst im Pokal und dann im Play-off-Viertelfinale rausgeflogen waren.
Der Chemnitzer Top-Scorer Kevin Yebo (20 Punkte, 10 Rebounds) kommt nach dem Spiel zum Interview, sagt angesprochen auf die Strapazen: „Es ist nicht einfach, dieser Rhythmus. Wir machen das gut. Konstant sind wir am Wachsen, haben hinten raus noch was draufgesetzt. Ich bin sehr stolz auf die Jungs, auf uns.“ Und: „Wir haben noch so einen Gang, den wir rausholen können.“
Dann überraschte er Schmidt und die TV-Zuschauer mitten im Interview: „Ich wollte noch mal meine Bonus-Mama grüßen, die hatte heute gesagt, ich soll 20 Punkte machen – und ich habe 20 Punkte gemacht. Deswegen, Mama, das war für dich auf jeden Fall.“
Basketball: Kevin Yebo grüßt seine „Bonus-Mama“ und gibt Palästina-Statement ab
Vor einem Jahr war Yebos leibliche Mutter gestorben. Im Anschluss durchlebte er damals beim FC Bayern eine Krise – und kehrte als Konsequenz nach Chemnitz zurück. Da startete er neu durch.
Als das Interview eigentlich schon beendet ist, greift Yebo noch mal zum Mikro: „Und noch eine Sache: Free Palästina!“ Die Partie hatte er zudem in Schuhen in Palästina-Farben absolviert. Seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 herrscht Krieg zwischen Israel und der Terror-Organisation Hamas, zurzeit gibt es Hoffnung, dass beide Parteien sich auf ein Kriegsende und somit auf ein Ende des Leids in Gaza einigen.
