Handyvideos und Zeugnisse

Berlin erinnert an das Hamas-Massaker

06.10.2025 – 02:28 UhrLesedauer: 2 Min.

Kai Wegner schaut sich zur Eröffnung der Ausstellung "Nova Music Festival Exhibition" ein Autowrack an: Hinter dem Projekt steht die Tribe of Nova Foundation.Vergrößern des Bildes

Kai Wegner schaut sich zur Eröffnung der Ausstellung „Nova Music Festival Exhibition“ ein Autowrack an: Hinter dem Projekt steht die Tribe of Nova Foundation. (Quelle: Paul Zinken/dpa)

Berlin zeigt eine Ausstellung über das Nova-Festival. Ausgebrannte Autos und verlassene Zelte dokumentieren den Hamas-Terror vom 7. Oktober 2023.

Zwei Jahre nach dem Hamas-Massaker in Israel öffnet in Berlin eine Ausstellung, die an die Geschehnisse beim Nova-Musikfestival erinnert. Ab Dienstag ist die Schau im ehemaligen Flughafen Tempelhof zu sehen – und sie zeigt auf drastische Weise, was sich am 7. Oktober 2023 ereignete.

Unter dem Titel „October 7, 06:29 AM – The Moment Music Stood Still“ rekonstruiert die Ausstellung das Gelände des Open-Air-Festivals. Mithilfe originaler Zelte, Campingstühle und ausgebrannter Autos wird das Festivalgelände nachgestellt. Zu sehen sind auch zurückgelassene Gegenstände der Festivalbesucher: Schuhe, Rucksäcke, Handyhüllen und Kleidungsstücke.

Bewegende Einblicke in die damaligen Geschehnisse geben zudem Handyaufnahmen von Beteiligten sowie Videos mit Interviews und Augenzeugenberichten. Die Ausstellung wurde zuvor bereits in mehreren Städten präsentiert und ist in Berlin bis zum 16. November zu sehen.

Hinter dem Projekt steht die Tribe of Nova Foundation, die nach dem Massaker durch die Produzenten des Nova-Festivals gegründet wurde. Nach Berlin wurde es in Zusammenarbeit mit Vertretern der hiesigen Musik- und Kulturszene geholt. Schirmherr ist unter anderem Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der die Schau am Sonntagabend gemeinsam mit geladenen Gästen vorab besichtigte.

Diese mache die „barbarische Todesspur“ sichtbar, die die Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel hinterlassen habe, erklärte Wegner laut Stiftung. „Die Ausstellung ist eine Einladung an alle, genauer hinzuschauen und sich bewusst zu machen, dass es den Tätern allein um Terror und Gewalt gegen unschuldige Menschen ging.“

Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und anderer Gruppen in Israel ein Massaker verübt. Rund 1.200 Menschen wurden getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln in den Küstenstreifen verschleppt. Allein beim Nova-Musikfestival mit etwa 3.000 Besuchern töteten die Angreifer nach Angaben der Ausstellungsmacher 411 Menschen.

Auf das Massaker folgte der Gaza-Krieg, den Israel mit dem erklärten Ziel führt, die Geiseln zu befreien und die Hamas zu vernichten. Seit Kriegsbeginn wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 66.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet.

Zuletzt wuchs die internationale Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen und am Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung. Momentan wird um die Umsetzung eines US-Friedensplans gerungen.