Milena Stanisic ist 33 Jahre alt, Pflegefachkraft auf der Intensivstation der Uniklinik Augsburg – und alleinerziehende Mutter eines fast fünfjährigen Sohnes. Neben ihrem fordernden Alltag verfolgt sie gerade ein besonderes Ziel: Im Januar will sie bei der Wahl zur „Mrs Deutschland“ antreten. Der Wettbewerb ist eine der bekannteren Schönheitswahlen – die Miss-Germany-Wahl ist allerdings die deutlich populärere. Stanisic ist amtierende „Mrs Südbayern“ und will nun im nationalen Finale die Krone holen.

Zum Interviewtermin in der Redaktion kommt sie in Jeans und bequemen Stiefeln. Als sie um ein Foto gebeten wird, lächelt sie, greift in ihre Tasche und sagt: „Ich habe High Heels dabei, Moment.“ Sekunden später posiert die 1,78 Meter große Stanisic in Pumps vor der Kamera, bereit fürs Foto. „Langsam bin ich geübt“, sagt sie. „Vor ein paar Jahren hätte ich niemals gedacht, dass ich mal modeln würde.“

Wie sich Milena Stanisic aus Augsburg auf die „Mrs Deutschland“-Wahl vorbereitet

Ein Bekannter, Schauspieler und Fotograf aus München, habe sie ermutigt, sich für die regionale Misswahl zu bewerben. Seitdem sei vieles ins Rollen gekommen: Zwei Modelagenturen haben sie aufgenommen, das Finale in Wernigerode rückt näher, und sie bereitet sich intensiv vor – mit dreimal wöchentlichem Sporttraining und einer Personal Trainerin.

Ursprünglich kommt Stanisic aus Serbien. Seit 2019 lebt sie in Deutschland, seit gut einem Jahr in Augsburg. „Es ist eine Ehre für mich, die Region zu vertreten. Ich fühle mich hier so wohl. Deutschland ist mein Traumland“, sagt sie. Auch an der Uniklinik fiebern ihre Kolleginnen und Kollegen mit, erzählt sie, ihr Sohn soll sie zum Finale begleiten.

Lippenkorrektur, Haar-Extensions, daraus macht Milena Stanisic kein Geheimnis. Sie sagt: „Ich mag mich, und allein darauf kommt es an.“

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Lippenkorrektur, Haar-Extensions, daraus macht Milena Stanisic kein Geheimnis. Sie sagt: „Ich mag mich, und allein darauf kommt es an.“
Foto: Marcus Merk

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Lippenkorrektur, Haar-Extensions, daraus macht Milena Stanisic kein Geheimnis. Sie sagt: „Ich mag mich, und allein darauf kommt es an.“
Foto: Marcus Merk

Ihr Alltag beginnt früh: 5.40 Uhr, ein türkischer Kaffee, warmes Wasser mit Leinöl und Zitrone, eine Dankbarkeits-Meditation. Kurz nach sechs weckt sie ihren Sohn, bringt ihn in den Kindergarten, dann geht es für sie in die Augsburger Uniklinik. Nach Feierabend verbringt sie Zeit mit ihrem Kind, kocht, putzt, kauft ein – und findet trotzdem noch Zeit für Sport. „Das Wochenende ist dann zum Genießen da“, sagt sie und lacht.

Milena Stanisic: „Ich will andere mit meiner positiven Art anstecken“

Stanisic spricht offen über ihre Vergangenheit: Die schwere Kindheit in Serbien, den Verlust ihrer Eltern und ihrer Schwester, die Anerkennung ihrer Pflegeausbildung in Deutschland – all das sei ein harter Kampf gewesen. „Ich will kein Mitleid. Ich schaue nach vorne. Und ich will andere mit meiner positiven Art anstecken.“

Auch äußerlich ist Stanisic ehrlich: Lippenkorrektur, Haar-Extensions – kein Geheimnis. „Das ist mir ganz egal, wie andere das finden. Ich mag mich, und allein darauf kommt es an.“

Für die 33-Jährige ist die Wahl zur „Mrs. Deutschland“ mehr als ein Schönheitswettbewerb: „Ich will andere Frauen ermutigen. Man schafft alles, wenn man will.“ Dass Schönheitswettbewerbe immer wieder kritisiert werden, stört sie nicht. „Ich sehe das als Chance, gesehen zu werden – als Milena, als alleinerziehende Mutter, als jemand, der seine Ziele verfolgt. Wenn ich damit nur ein paar Menschen inspiriere, hat es sich doch schon gelohnt.“

  • Daniela de Haen

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