Am meisten dürfte sich am Sonntagabend Michael Garteig geärgert haben. 58 Minuten und eine Sekunde lang hatte er auf einen Shutout zugesteuert. Ein Spiel also, in dem ein Eishockey-Torwart ohne Gegentor bleibt. 4:0 lagen die Augsburger zu diesem Zeitpunkt in Dresden in Front – Moritz Elias mit seinem ersten Saisontor, Tim Wohlgemuth, Alexander Blank und Madison Bowey hatten getroffen. Der Sieg stand also längst fest. Doch dann schaffte es Austin Ortega doch noch, Garteig zu überwinden. Ein eher harmloser Schuss des Ex-Münchners kam irgendwie durch, kullerte behäbig in Richtung Torlinie, über die ihn der Dresdner Stürmer dann energisch zum 4:1-Endstand beförderte.
Panther setzen sich vom Tabellenende ab
Garteigs Ärger dürfte aber bald verflogen gewesen sein, denn mit ein bisschen Abstand dürfte auch er erkannt haben, dass ein weitgehend gelungenes Wochenende hinter den Panthern liegt. Am Freitag hatte sich die Mannschaft im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion dem deutschen Meister aus Berlin erst in der Verlängerung mit 3:4 geschlagen geben müssen. Dafür gab es immerhin einen Punkt aufs Konto. Dem folgte dann am Sonntag mit 4:1 der erste Auswärtssieg einer noch jungen Saison. Letztgenannter war das Ergebnis eines überzeugenden Auftritts. In allen wichtigen Statistiken lagen die Panther am Ende vorn, sogar bei den gewonnenen Bullies. Das ändert aber (noch) nichts daran, dass Augsburg in dieser Disziplin weiterhin den letzten Platz in der Deutschen Eishockeyliga (DEL) belegt.
Viel wichtiger ist aber natürlich, dass sich die Panther mit diesem Erfolg bereits leicht vom Tabellenende abgesetzt haben. Das ziert der Aufsteiger aus Dresden mit gerade mal drei Punkten aus acht Spielen. Der AEV hat derer inzwischen zehn gesammelt, rangiert als Zehnter auf einem Play-off-Platz und vor München, was, wenngleich nur eine Momentaufnahme, in Augsburg immer gern gesehen ist.
Entspannter AEV-Trainer in Dresden
Das dürfte mittlerweile auch der neue Panther-Trainer Bill Peters mitgeteilt bekommen haben. Entspannt saß er also am Sonntagabend auf der Pressekonferenz und führte aus, wie er den Sieg gegen Dresden gesehen hatte. Vor allem die Anfangsphase habe ihm gefallen, sagte er und verwies in diesem Zusammenhang auf das enttäuschende Ende der sonntäglichen Partie gegen Berlin. Da hatte seine Mannschaft kurz vor Ende den Ausgleich und nach wenigen Sekunden der Verlängerung auch noch den entscheidenden Gegentreffer kassiert. Peters: „Das kann sich natürlich auf das nächste Spiel auswirken. Kompliment an die Jungs, dass sie das nicht zugelassen haben. Wir haben gleich schnell gespielt, haben auch viele Details in unserem Spiel gut gemacht.“
Erst im letzten Drittel, mit einem sicheren 3:0-Vorsprung im Rücken, ließen die Panther die Eislöwen besser ins Spiel kommen. Die allerdings zeigten, dass sie in dieser Verfassung der heißeste Abstiegskandidat sind. Denn mehr als der Ehrentreffer von Ortega wollte ihnen nicht mehr gelingen. Peters analysierte, dass uns „das Momentum, das uns unser Start gegeben hat, durch das Spiel und zu drei Punkten getragen hat“.
Nur ein Wermutstropfen für die Panther
Passend dazu hatte Peters Kollege Niklas Sundblad seine Mannschaft äußerst schlecht beginnen sehen. Schon in der 13. Minute nahm er eine Auszeit, „auch wenn ich die schon nach einer Minute hätte nehmen können. Wir wollten zu Hause von Anfang an mit hoher Energie spielen, aber leider habe ich das nicht gesehen. Dann steht es 1:0 und sie kreieren weiter Chance auf Chance. Da musste ich eine Auszeit nehme und ein bisschen Rhythmus des Spiels stoppen“, sagte Sundblad zur Erklärung. Am Ende blieb ihm trotz aller Bemühungen nur zu sagen, dass Augsburg verdient gewonnen habe. Und: „Wir waren einfach zu langsam und immer einen Schritt zurück. Dann nehmen wir Strafen und nach dem 3:0 wird es schwer. Wir kämpfen und versuchen, aber wir waren heute einfach nicht gut genug.“
Auf Augsburger Seite gab es nur einen Wermutstropfen. Donald J. Busdeker hatte während des zweiten Drittels einen harten Check kassiert und war danach in die Kabine gegangen, aus der er nicht mehr zurückkehrte. Bis zum Montagnachmittag gab es vonseiten der Panther keine Information dazu, ob und wie schwer der Stürmer verletzt ist. Offen ist also auch, ob er am kommenden Freitag wieder einsatzfähig ist, wenn die Grizzlys Wolfsburg in Augsburg gastieren.
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Andreas Kornes
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