Lhasa (Tibet) – Rund 1000 Touristen sind am höchsten Berg der Welt auf 4900 Metern von einem Schneesturm eingeschlossen worden. Jetzt wurden laut einem Bericht vom chinesischen Staatsfernsehen mindestens 350 von ihnen gerettet.
Auf der tibetischen Ostseite des Mount Everest (8848 Meter) seien die Zelte der Bergtouristen durch den Sturm beschädigt und die Zufahrtsstraßen durch Schneemassen blockiert worden. Bereits am Freitag hatten die starken Schneefälle begonnen, am Samstag wurde der Zugang zum Berg gesperrt.
Im benachbarten Nepal starben seit dem Freitag mehr als 40 Menschen durch Erdrutsche, Blitzschläge und Sturzfluten infolge der Unwetter.
Hunderte sitzen auf 4900 Metern fest: Schneesturm-Horror auf Mount Everest
Quelle: AP06.10.2025
Rettungstrupp am Sonntag aufgebrochen
Am Sonntag brachen dann auf der nepalesischen Seite eine Rettungstruppe und Hunderte Dorfbewohner auf, um die eingeschlossenen Menschen aus dem 4900 Meter hoch gelegenen Lager vom Berg herunterzuholen.
Nun gelang es offenbar, mindestens 350 der rund 1000 Eingeschneiten zu retten. Wie die Lage der übrigen Bergtouristen ist und ob sie dort noch verharren oder auch auf dem Abstieg sind, ist unklar.
Im Himalaja-Gebirge herrschen extreme Bedingungen: neben dem Wetter und der Kälte ist ab 4000 Metern die Luft extrem dünn (Archivfoto)
Foto: Sina Schuldt/dpa
Mehr zum ThemaExtreme Bedingungen im Lager
Der Himalaja ist das höchste Gebirge der Welt, einige Gipfel ragen über 8000 Meter hoch. Ab 4000 Metern ist die Luft wegen des abnehmenden Drucks sehr dünn. Auf 4900 Metern beträgt der Sauerstoffgehalt der Atemluft nur noch 55 Prozent des Anteils auf Meereshöhe. Heißt: Bei jedem Atemzug erhält der Körper nur noch die Hälfte an Sauerstoff. Somit herrschen im Lager schon bei gutem Wetter extreme Bedingungen.
In diesem Jahr starben bislang fünf Menschen am Mount Everest. Das sind weniger als im Vorjahreszeitraum, was unter anderem auf eine stabilere Wetterlage zurückgeführt wird. Nun der Schneesturm. Meldungen über Tote im Lager gibt es nicht.