Das Haunstetter Hallenbad soll nach dem Abbau des maroden Sprungturms am kommenden Samstag um 6 Uhr öffnen. Das gab Sportreferent Jürgen Enninger (Grüne) bekannt. Wie berichtet verzögerte sich die Eröffnung des Bades nach der Sommerpause um mehrere Wochen, nachdem am Sprungturm versteckte faustgroße Rostlöcher entdeckt worden waren. Die Angelegenheit löste eine politische Diskussion über den Zustand der Bäder insgesamt aus.

Hallenbad in Augsburg: „Alle Wasserflächen werden wieder zur Verfügung stehen“

Laut Sportamtsleiterin Ulrike Greiffenberg wird das Areal, auf dem der Sprungturm stand, abgesperrt bleiben. „Alle Wasserflächen werden aber wieder zur Verfügung stehen.“ Die letzten Arbeiten würden am Freitag erledigt. Ob es einen Ersatz für den Sprungturm geben wird, ist ungewiss. Der Schwimmverein Delphin ist mit seiner Sprungabteilung auf einen neuen Fünf-Meter-Sprungturm angewiesen. Aktuell wird eine Kostenschätzung für einen Neubau erstellt.

Wie viel Geld soll man noch ins Haunstetter Bad investieren?

Allerdings wird sich die Frage stellen, wie sinnvoll der Bau ist, nachdem das Hallenbad als nicht mehr sanierungsfähig gilt. Es sei „vollkommener Irrsinn“, in ein Bad von 1974, dessen Becken abgesunken ist und das Problem mit dem Dach hat, ein neues Sprungbrett einzubauen, so der SPD-Stadtrat und frühere Sportreferent Dirk Wurm am Montag im Sportausschuss des Stadtrats. „Alle wussten seit 2018, dass genau so etwas passieren kann.“ Die Stadt habe seit 2020 zu wenig getan, um beim Thema Bäder voranzukommen. Der beschlossene Ersatzneubau fürs Spickelbad sei kein Befreiungsschlag aus der Misere. CSU-Stadtrat Bernd Zitzelsberger entgegnete, dass Haunstetten noch mehrere Jahre seinen Dienst leisten müsse und werde. Beim Spickelbad sei die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass es Probleme gibt, weswegen man hier schnellstmöglich handle. Das sei aber kein Grund, ab jetzt keine Investitionen mehr in Haunstetten vorzunehmen, so CSU und Grüne.

Allerdings schließt auch die Stadt nicht aus, dass es bei den Bädern aus den 70er Jahren – neben dem Spickelbad geht es um Göggingen und Haunstetten – jederzeit zu Problemen kommen könnte, die den Betrieb infrage stellen. Teils müssen Ersatzteile für die Technik wohl aus Gebraucht-Beständen andernorts zusammengesucht werden. Wie es nach dem Neubau des Spickelbads weitergeht, ist noch offen.

Ergebnisse für Machbarkeitsstudie für 50-Meter-Becken sollen in Kürze vorliegen

Die Stadt hatte vor zwei Jahren eine Machbarkeitsstudie für ein neues Hallenbad mit 50-Meter-Becken in Auftrag gegeben. Geprüft wird der Standort an der Schwimmschulstraße, wo das Plärrerhallenbad und das Familien-Freibad liegen. Platz wäre dort auf Liegewiesen bzw. dem Areal des früheren Freiluft-Sportbads. Referent Enninger kündigte für November Ergebnisse an. Man wisse, dass es mehr Wasserfläche brauche. CSU-Stadtrat und Schwimmfunktionär Zitzelsberger, der für ein Vereinsbündnis den Bau eines 50-Meter-Beckens einfordert, erklärte, man erwarte einen „klaren Vorschlag für das weitere Vorgehen und den Zeitplan“. Einfach dürfte das alles nicht zu finanzieren sein, ein Schnellschuss ist auch unwahrscheinlich. Allein für das Spickelbad (es soll ab 2028 abgerissen und bis 2030/31 neu gebaut sein) sind 42 Millionen Euro angesagt.

  • Stefan Krog

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