Ein Teilnehmerin einer Kundgebung zur Solidarität mit Israel steht auf dem Julius-Mosen-Platz in Oldenburg. (Archiv)

Stand: 06.10.2025 15:53 Uhr

Am Dienstag jährt sich der Terrorangriff der Hamas auf Israel zum zweiten Mal. In vielen niedersächsischen Städten wird der Opfer gedacht und die Freilassung der verbliebenen Geiseln gefordert.

In der Landeshauptstadt Hannover etwa lädt die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) zu mehreren Veranstaltungen ein: Neben einer Mahnwache und einer Kundgebung findet am Abend ein Benefizkonzert statt. Dort sollen die Namen der in Gaza festgehaltenen Geiseln verlesen und Kerzen angezündet werden. „Wir trauern um die Toten, wir hoffen auf die Rückkehr der Lebenden, bring them home now“, heißt es in der Einladung.

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Nahost-Konflikt: Wie gehen Schulen damit um? (3 Min)

„Zeichen der Freundschaft und Solidarität“

In Braunschweig nimmt auch der Landesbeauftragte gegen Antisemitismus, Gerhard Wegner, an der Gedenkveranstaltung teil. Er hatte den Angriff der Hamas als ein „unversöhnliches Zeichen“ bezeichnet. Bei der Veranstaltung wolle man gemeinsam ein „starkes sicht- und hörbares Zeichen der Freundschaft und Solidarität“ setzen, teilt die DIG-Ortsgruppe aus Braunschweig mit.

Weniger Veranstaltungen als zum ersten Jahrestag

Auch in anderen Städten, etwa in Oldenburg, organisieren Ortsgruppen der DIG und weitere Bündnisse Kundgebungen und Mahnwachen. In diesem Jahr sind es allerdings deutlich weniger Veranstaltungen als noch zum ersten Jahrestag 2024. Damals hatten auch Mitglieder der Landesregierung an großen Veranstaltungen teilgenommen. Dieses Jahr seien schlicht keine Einladungen der landesweiten jüdischen Verbände bekannt, hieß es aus der Staatskanzlei.

Einige Gedenkveranstaltungen in Niedersachsen:

  • Braunschweig: „Bring them home now“ – Gedenkveranstaltung auf dem Platz der deutschen Einheit ab 17.30 Uhr, organisiert von der DIG Braunschweig und einem breiten Bündnis aus Braunschweiger Organisationen
  • Hannover: Stille Mahnwache auf dem Opernplatz, 6 bis 7.30 Uhr, organisiert von der DIG Hannover
  • Hannover: Kundgebung auf dem Weißekreuzplatz, ab 16 Uhr, organisiert von dem Antiautoritären Bündnis gegen Antisemitismus sowie dem Jungen Forum der DIG
  • Hannover; Benefizkonzert in den Räumen der Liberalen Jüdischen Gemeinde in der Fuhsestraße, ab 18 Uhr, organisiert von der Gemeinde, dem Verein Begegnung Christen und Juden Niedersachsen, Run for Their Lives und der DIG Hannover gemeinsam mit dem Verein Solidaritätspartnerschaft Bergisch Gladbach – Nir Oz
  • Oldenburg: Mahnwache auf dem Julius-Mosen-Platz ab 17.30 Uhr, organisiert von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft
  • Osnabrück: „United for Gaza“ – Kundgebung im Schlossgarten der Universität, 12 bis 15 Uhr, organisiert von „Students for Palestine Osnabrück“

Krieg in Nahost: Zehntausende Tote im Gazastreifen

Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der radikal-islamistischen Hamas und anderer Gruppen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet. Tausende wurden verletzt und mehr als 240 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Heute befinden sich noch immer fast 50 Menschen in der Gewalt der Terroristen, 20 Entführte sind nach israelischen Informationen noch am Leben. Der Terrorangriff löste den andauernden Krieg zwischen Israel und der Hamas aus, dem im Gazastreifen bislang zehntausende Menschen zum Opfer fielen. Seit dem Angriff haben antisemitische Vorfälle in Deutschland laut Bundesverband der Recherche und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) zugenommen.

Ein Mann trägt eine Kippa, im Hintergrund leuchtet ein Chanukka-Leuchter.

Die Taten im Jahr 2024 sind um 86 Prozent gestiegen – auf insgesamt 650 Fälle. Am häufigsten ist israelbezogener Antisemitismus.

Die Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover Rebecca Seidler sitzt in einer Synagoge.

Rebecca Seidler erwartet konkrete Taten von der Politik, um Antisemitismus zu stoppen – und Schutz durch die Zivilgesellschaft.

Ein Polizist in Isreal vor brennenden Autos

Die Studentin aus Otersen (Landkreis Verden) hatte mit ihrem Freund einen Kibbuz in der Nähe des Gazastreifens besucht.

Viele Menschen stehen auf einer Treppe. Es werden auch Schilder hochgehalten.

Am Donnerstag ist eine Social-Media-Kampagne gegen Juden-Hass gestartet. Sie soll Menschen Mut machen, einzuschreiten.

Auf einer Solidaritätsdemo in Oldenburg wird eine Flagge von Israel hochgehalten. (Archivbild)

Hunderte Menschen haben der Opfer vom 7. Oktober 2023 gedacht. In Hannover zeigten sie Solidarität mit Palästina und Israel.