Im internationalen Spitzensport fällt Deutschland seit Jahren immer weiter zurück, besonders gilt das für die Sommersportarten. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Ein wichtiger Faktor spielen die Trainerinnen und Trainer. Viele der deutschen Top-Coaches arbeiten inzwischen im Ausland, während hierzulande der Nachwuchs fehlt. Zu DDR-Zeiten war die Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig über die Grenzen hinaus bekannt für ihre Trainerausbildung.
Erfolgsmodell DHfK wiederholen?
Die Sportfakultät der Universität Leipzig hat deshalb mit Unterstützung des sächsischen Innenministeriums an einer akademischen Ausbildung gearbeitet. „Warum wiederbeleben wir nicht ein Erfolgsmodell der DDR? Die DHfK“, hatte Sachsens Innenminister Armin Schuster im Rahmen einer Pressekonferenz zu den Olympia-Plänen der Stadt Leipzig am 31. Mai gefragt. Der Gedanke sei schon vor drei Jahren aufgekommen. Nun steht fest, dass das Konzept ab diesem Wintersemester startet.
An den Planungen beteiligt war auch Studiendekan Thomas Wendeborn, der mit diesem Schritt den Standort Leipzig wieder zu einem Markenzeichen der Trainerausbildung machen will: „Auch in Deutschland ist das ein Solitär, weil wir hier eben nicht nur akademische Ausbildung haben, sondern für diese akademische Ausbildung ganz spezifisch in der Tiefe leistungssportliche Expertise einkaufen und praktisch Trainer, die sehr erfolgreich sind, nach Leipzig holen und die mit den Studierenden verbinden.
Spezialisierung nach „Schnupperkurs“
Für den Studiengang haben sich 52 Studierende eingeschrieben – allerdings mit ganz unterschiedlichen Vorkenntnissen. So wollen viele erstmal in den Leistungssport reinschnuppern und haben sich noch nicht auf eine Trainerkarriere festgelegt. Eine Spezialiserung auf Sportarten gibt es dann im zweiten und dritten Studienjahr.