- Der Koopje-Citymarkt an der Langen Straße 98 in Delmenhorst schließt am 3. Januar 2026 nach zehn Jahren Betrieb, teilt die Inkoop-Verbrauchermärkte mit.
- Hauptgründe sind laut Inkoop-Geschäftsführung unzureichende Umsätze und schwierige Wettbewerbssituation sowie hohe Investitionskosten für Kühlung und Boden.
- Die zehn Beschäftigten wechseln in andere Inkoop-Filialen; ein Nachmieter für das Selve-Haus steht noch nicht fest, Alternativen für Kunden bestehen in nahegelegenen Märkten.
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Die Delmenhorster Innenstadt verliert ihren Supermarkt: Der Koopje-Citymarkt wird am 3. Januar 2026 zum letzten Mal seine Türen öffnen. Danach hat der Markt an der Langen Straße 98 geschlossen. Das teilen die Inkoop-Verbrauchermärkte mit. „Die Entscheidung sei der Geschäftsführung nicht leichtgefallen“, heißt es weiter. Hauptgründe für die baldige Schließung sind unzureichende Umsätze „sowie die zunehmend schwierige Wettbewerbssituation im Umfeld der Delmenhorster Innenstadt“. Die bislang zehn beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Koopje in Delmenhorst werden in anderen Inkoop-Filialen ihrer Wahl weiterbeschäftigt, so das Unternehmen. Über die Schließung wurden die Beschäftigten am vorvergangenen Sonntag informiert, sagte Inkoop-Geschäftsführerin Petra Kosten auf Nachfrage unserer Redaktion.
Marodes Kühlsystem
Weiterhin führt Inkoop nötige Investitionen als Grund an, um den Markt baulich und technisch auf den aktuellen Stand zu bringen. Auf Nachfrage unserer Redaktion sagte Peter Schmidt von Inkoop, dass die gesamte Kühlung neu gemacht werden müsste. Diese sei „total marode“, weswegen ein neues Kühlsystem vonnöten wäre und dies koste sehr viel Geld. Weiterhin soll der Boden laut Schmidt reißen, sodass dieser ebenfalls ausgetauscht werden müsste. Für beide Vorhaben schätzt Petra Kosten die Ausgaben auf etwa 200.000 Euro. Dies lohnt sich aus wirtschaftlicher Sicht nicht, stellte die Geschäftsführung von Inkoop „nach sorgfältiger Abwägung“ fest.
Geld habe man mit dem Citymarkt nie verdient, so Petra Kosten. „In den vergangenen zehn Jahren waren wir in sechs Monaten im positiven Bereich.“ Mit der Schließung des Koopje-Marktes möchte die Unternehmensgruppe „die Stärke der verbleibenden Standorte“ sichern, um damit „die Nahversorgung in der Region langfristig zu gewährleisten“. Außer dem Standort an der Langen Straße ist Inkoop noch mit fünf weiteren Märkten in Delmenhorst vertreten.
Seit August 2015 in Betrieb
Der Koopje-Markt wird von Inkoop betrieben und mit Waren von Edeka beliefert, wurde am 13. August 2015 im Selve-Haus an der Langen Straße eröffnet. Laut Inkoop war dies ein Wunsch der Stadt Delmenhorst, „um nach der Schließung des früheren Hertie-Supermarktes im Jahr 2009 die Nahversorgung in der Innenstadt sicherzustellen“. Der Name für den Supermarkt kommt aus dem Holländischen und bedeutet „kleine Gelegenheit“, heißt es auf der Webseite von Inkoop. Als reiner Selbstbedienungsmarkt ging Koopje in Betrieb, ohne Bäckerei und Frischetheke für Fleisch, Wurst und Käse.
Gewachsene Konkurrenz
In den vergangenen Monaten und Jahren hat der Koopje-Markt in der näheren Umgebung Konkurrenz erhalten: Nach sechs Jahren Wartezeit eröffnete im April 2024 im Jute-Center an der Weberstraße ein neues E-Center unter Marktleiter Yusuf Caliskan. Im vergangenen März folgte der Edeka Boekhoff an der Cramerstraße in Düsternort.
Schüler und Passanten, die in ihrer Mittagspause oder zum Frühstück in der Delmenhorster Innenstadt etwas vom Supermarkt holen, müssen nun auf Alternativen ausweichen. Ein nachfolgender Mieter im Erdgeschoss des Selve-Hauses ist noch nicht bekannt.