Die Stadt Münster baut ihre Unterstützung für Menschen aus, die von Wohnungsnot oder dem Verlust ihrer Wohnung bedroht sind. In einer erweiterten Kooperation arbeiten die Stadt und die beiden großen Wohnungsunternehmen Vonovia und Vivawest noch enger zusammen, um Betroffenen gezielt zu helfen. Konkret bedeutet das: Diese Unternehmen bieten jede frei werdende, passende Wohnung zunächst der Stadt Münster zur Vermittlung an. Erst wenn die Stadt keinen Bedarf sieht, bieten sie die Wohnung auf dem freien Markt an.

Rolle der Fachstelle Wohnraumsicherung

Im Mittelpunkt steht die städtische Fachstelle Wohnraumsicherung. Sie prüft, welche Familien, Paare oder Einzelpersonen, die sich wegen Wohnungsnot beraten lassen, als künftige Mieterinnen oder Mieter in Frage kommen. Die Fachstelle berät Betroffene frühzeitig und individuell, um Wohnungslosigkeit möglichst zu verhindern. Besonders profitieren Menschen, denen eine Räumungsklage droht, aber auch Wohnungslose, die in einer städtischen Unterkunft leben oder dort aus gesundheitlichen Gründen nicht bleiben können. Die Hintergründe der Betroffenen sind vielfältig: Manche beziehen Bürgergeld, viele sind auch berufstätig und zahlen ihre Miete aus eigenen Einkünften.

Zusammenarbeit mit Wohnungsunternehmen

Seit 2023 hatten Vonovia und Vivawest schon ein Kontingent von neun Wohnungen unterschiedlicher Größe für Notfälle bereitgestellt. Jetzt weiten die Beteiligten diese Zusammenarbeit aus. Sie vermitteln dabei nur Wohnungen, bei denen die Kosten für Unterkunft und Heizung nach deutschem Sozialrecht als angemessen gelten.

Die Wohnungsunternehmen betonen, dass sie sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst sind. Sie schätzen die Unterstützung der Stadt, wenn Mietinteressenten mit bürokratischen Angelegenheiten überfordert sind, mehrere Probleme gleichzeitig bewältigen müssen – etwa Krankheit, Schulden oder Sprachbarrieren – oder einfach Hilfe bei der Wohnungssuche brauchen. Die enge Zusammenarbeit mit der Stadt und die persönliche Beratung auf Augenhöhe sehen sie als beste Lösung, um die Herausforderungen gemeinsam zu meistern.

Erfolge der präventiven Beratung

Ein wichtiger Bestandteil des Erfolgs ist die präventive Beratung. Die Fachstelle Wohnraumsicherung setzt in Münster seit 2020 die Initiative „Endlich ein Zuhause!“ des NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales um. Diese Arbeit wird aus EU- und Landesmitteln gefördert. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Von 1.446 beratenen Haushalten konnten 643 in ihrer bisherigen Wohnung bleiben. Das entspricht einer Erfolgsquote von 45 Prozent. Besonders erfolgreich ist die Beratung, wenn Betroffene sich frühzeitig an die Stadt wenden – also möglichst vor einer fristlosen Kündigung oder einer Räumungsklage. Nicht nur für die Betroffenen ist es am besten, wenn sie in ihrer eigenen Wohnung bleiben können. Auch für die Stadt ist es günstiger, Menschen in einem regulären Mietverhältnis zu halten, als sie in Notunterkünften oder Hotels unterbringen zu müssen.

Kontakt und weitere Informationen

Wer von Wohnungsnot bedroht ist oder Hilfe braucht, kann sich kostenlos und vertraulich an die Fachstelle Wohnraumsicherung wenden. Die Kontaktmöglichkeiten sind telefonisch unter 02 51 / 4 92-55 72 oder per E-Mail an wohnraumsicherung@stadt-muenster.de. Weitere Informationen gibt es auf der Website der Stadt Münster unter www.stadt-muenster.de/sozialamt/menschen-mit-wohnungsproblemen.