Karriere begann in Essen

Otto Rehhagel in „Hall of Fame“ aufgenommen

07.10.2025 – 02:18 UhrLesedauer: 2 Min.

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Otto Rehhagel: Der gebürtige Essener wurde am Montag in Dortmund geehrt. (Quelle: Bernd Thissen/dpa)

Vom Spieler bei Rot-Weiss Essen zum EM-Held mit Griechenland: Otto Rehhagels Karriere ist einzigartig. Nun wurde sie gewürdigt.

Otto Rehhagel ist in die „Hall of Fame“ des deutschen Fußballs aufgenommen worden. Der gebürtige Essener und ehemalige Spieler von RWE wurde als einer der erfolgreichsten deutschen Trainer geehrt. Bei einem feierlichen Festakt im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund würdigte eine Journalisten-Jury seine außerordentlichen Leistungen.

Seine Spielerkarriere begann Rehhagel bei Rot-Weiss Essen, später spielte er auch für Hertha BSC und den 1. FC Kaiserslautern. Nach verschiedenen Engagements als Trainer heuerte er 1981 beim SV Werder Bremen an und bewerkstelligte auf Anhieb den Aufstieg in die Bundesliga. In 14 erfolgreichen Jahren an der Weser wurde er zweimal Deutscher Meister, viermal Vize-Meister und gewann zweimal den DFB-Pokal. Den größten Triumph in der Vereinsgeschichte der Bremer vollbrachte er 1992 mit dem Sieg im Europapokal der Pokalsieger gegen den AS Monaco.

Nach einem glücklosen Intermezzo bei Bayern München übernahm Rehhagel 1996 den 1. FC Kaiserslautern, der gerade in die zweite Liga abgestiegen war. Auch hier stieg er postwendend wieder auf und es gelang ihm ein Glücksgriff: Als erster Verein in der Bundesliga wurden die Kaiserslauterer mit Rehhagel als Trainer als Aufsteiger Deutscher Meister. Die Weichen dafür waren früh gestellt. Am ersten Spieltag gewann Rehhagels Team mit 1:0 bei Titelverteidiger Bayern München, ausgerechnet bei dem Verein, der ihn im Jahr zuvor trotz Erreichen des UEFA-Cup-Finales beurlaubt hatte.

Den Höhepunkt seiner Karriere bildete jedoch der EM-Titel 2004 mit Außenseiter Griechenland. Am 4. Juli 2004, genau 50 Jahre nach dem „Wunder von Bern“, besiegte seine Mannschaft Gastgeber Portugal im Finale mit 1:0. Fortan wurde er in Anspielung auf den mythischen Helden Herkules in Griechenland als „Rehakles“ gefeiert. Bereits nach dem Halbfinal-Sieg gegen Tschechien hatte Rehhagel, dem eine altbackene Spielweise vorgeworfen wurde, geäußert: „Modern ist, wer gewinnt.“

Für den emotionalsten Moment des Abends sorgte Bastian Schweinsteiger. Philipp Lahm würdigte den Weltmeister von 2014 und erinnerte an dessen Leistung im Finale gegen Argentinien. „Er war der Fels in der Brandung. Das muss man würdigen“, sagte Lahm. „Das bedeutet mir viel“, sagte der 41-Jährige zur Ehrung und wischte sich Tränen aus dem Auge.

Horst Hrubesch sprach über seine Ehrung in typischer Manier. „Das Wort Legende habe ich schon öfter gehört. Ich habe früher immer gesagt, die Legenden sind normalerweise schon tot“, sagte der 74-Jährige und ergänzte mit einem Lächeln: „Mir geht’s eigentlich ganz gut. Ein paar Jahre wollte ich noch machen.“