Washington – Beim Ringen um Frieden nach zwei Jahren Gaza-Krieg steht plötzlich Trumps Schwiegersohn Jared Kushner (44, verheiratet mit Tochter Ivanka) im Rampenlicht – schon wieder.

Kushner, bestens vernetzt mit Schlüsselfiguren in der Region, soll sogar schon bei der Formulierung des in der Vorwoche präsentierten 20-Punkte-Friedensplans eine zentrale Rolle gespielt haben.

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US-Präsident Donald Trump (79) präsentierte dort gemeinsam mit Israels Premierminister Benjamin Netanyahu (75) die bisher ambitionierteste Initiative zur Beendigung des blutigen Krieges der israelischen Streitkräfte gegen die Terrororganisation Hamas.

Kushner soll tief in die Entwürfe und finalen Formulierungen des Plans involviert gewesen sein! Insider beschreiben ihn laut der Londoner „Times“ sogar als das „Gehirn“ hinter dem Plan.

Der Trump-Schwiegersohn hatte bereits den größten außenpolitischen Erfolg der ersten Regierung von US-Präsident Donald Trump (2017–2021) ausverhandelt, als vier arabische Nationen in den sogenannten Abraham Accords ihre Beziehungen zu Israel normalisierten. Der Deal wurde damals als einer der zuletzt größten diplomatischen Durchbrüche im latenten Pulverfass des Nahen Ostens gewürdigt.

Wie Kushner zur „Wunderwaffe“ werden könnte

► Nun sitzt Kushner – der während Trumps erster Amtszeit als „Problemlöser“ auf breiter Front agierte, bei der aktuellen Präsidentschaft jedoch auf offizielle Rollen verzichtete – am Verhandlungstisch beim Kriegs-Krimi im ägyptischen Scharm el-Scheich. Gemeinsam mit Trumps Vertrauten Steve Witkoff (68) sowie Verhandlern aus Israel und Unterhändlern der Terror-Hamas.

Kushner könnte hier aufgrund seiner guten Beziehungen zu arabischen Staaten zu einer Art „Wunderwaffe“ werden. Wie sehr Trump seinem Schwiegersohn weiterhin vertraut, wurde deutlich, als er dessen Vater Charles Kushner (71) – obwohl dieser vor Jahren wegen Finanzbetrugs zu einer Haftstrafe verurteilt wurde – zum US-Botschafter in Paris beförderte.

Trumps Friedenskommando: Schwiegersohn Jared Kushner und US-Sondergesandter Steve Witkoff

Trumps Friedenskommando: Schwiegersohn Jared Kushner und US-Sondergesandter Steve Witkoff

Foto: BRENDAN SMIALOWSKI/AFP

Aber: Kushner hat auch wirtschaftliche Interessen in der Region: Der Geschäftsmann gründete 2021 die Investmentfirma Affinity Partners, in die vor allem aus Abu Dhabi und Katar jüngst Milliardeninvestitionen flossen.

Diese Verbindungen könnten hilfreich für Kushners Rolle beim Umsetzen des vielleicht größten Friedensdeals in der Region seit Jahrzehnten sein.

Hintergrund

Der neue 20-Punkte-Plan sieht die sofortige Freilassung der rund 40 verbliebenen Geiseln – von denen etwa 20 möglicherweise noch am Leben sind – vor. Danach soll die Hamas ihre Waffen niederlegen, Israel die Kriegsoffensive einstellen und sich schrittweise aus dem Gazastreifen zurückziehen. Auch die vorübergehende Verwaltung, die politische Zukunft und der Wiederaufbau sind in dem ambitionierten Plan geregelt.