Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt
Wissenschaftszentrum lädt zu Ausstellung über Robotik-Trends und -Forschung ein
Dresden, 7. Oktober 2025. Können Roboter fühlen – und sollen sie das überhaupt? Wie sehr können wir uns auf sie verlassen? Klauen sie uns unsere Arbeitsplätze oder arbeiten sie mit uns Hand in Hand? Diese und weitere Fragen sowie aktuelle Robotik-Forschungsprojekte in Sachsen beleuchtet die neue Ausstellung „Mensch, Roboter!“ im Cosmo-Wissenschaftszentrum im Dresdner Kulturpalast.
Forscher bieten Blitzführungen an
Die Sonderschau zeigt in den kommenden Monaten, was Roboter eigentlich sind, ob und wie sie mit komplexen Aufgaben auf Äckern, in Obstgärten, Werkstätten oder in Pflegeheimen zurechtkommen – eben dort, wo sie ständig auch mit Menschen zu tun haben. Dresdner Robotiker bieten regelmäßig Blitz-Führungen durch die Ausstellung und stellen den Besuchern ihre persönlichen Forschungsprojekte vor.
Aufbruch aus der Fabrik in die Wohnzimmer und Pflegeheime
Roboter rackern zwar schon in vielen Autowerken, Chipfabriken und anderen Industriebetrieben. Auch helfen sie Chirurgen in Krankenhäusern bei komplizierten Operationen. Und Autos, die autonom oder zumindest hochautomatisiert fahren, sind letztlich auch Roboter. Mittlerweile sind auch Haushaltsroboter keine bloße Science Fiction mehr, wenn man etwa an die vielen Staubsaug- und Rasenmähroboter denkt. Und diese Beispiele verdeutlichen schon: „Roboter können ganz unterschiedlich aussehen: wie ein Mensch, wie ein Auto oder wie ein beweglicher Arm“, betonen die Ausstellungsmacher. „Trotzdem haben sie im Vergleich zu Menschen viele Einschränkungen. Sie sind oft nur für eine bestimmte Aufgabe gebaut. Ihre Bewegungen sind oft weniger fein und flexibel als die eines Menschen. Auch kreative Lösungen finden sie nicht.“
Megatrends: Humanoide und KI-Roboter
Aber eben dies wollen Forscher weltweit – und auch konkret in Sachsen – ändern: US-Unternehmen wie Tesla oder Boston Dynamics, aber auch viele Firmen aus Japan und China forcieren derzeit die Entwicklung von Roboter, die wie Menschen oder Tiere aussehen und sich auch ähnlich wie diese orientieren und bewegen können. Zudem ist mit der „Kobotik“ eine eigene Robotik-Unterdisziplin gewachsen, die sich ausschließlich auf „kollaborative Roboter“ fokussiert, die mit Menschen fast hautnah zusammenarbeiten.
Dieser humanoide Roboter demonstriert einen Forschungsschwerpunkt im Ceti Dresden: Kann eine elaborierte Mimik die Akzeptanz für Roboter im Alltag verbessern – oder erreicht an damit das Gegenteil? Foto: Heiko Weckbrodt
Zudem erobern sie sich immer mehr gesellschaftliche Räume: Waren frühe Industrieroboter steht eingezäunt und auf Fabriken begrenzt, experimentieren immer mehr Forscher, aber auch Unternehmen schon recht praxisnah mit Robotern, die in Haushalten Küchenarbeiten verrichten, als Hilfspfleger und Alltagsfreude in Altenheimen arbeiten oder in großen Lagern ähnlich agieren wie menschliche Lagerarbeiter. Und ein weiterer Trend wird auch immer deutlicher: Roboter bekommen dezentrale „Künstliche Intelligenzen“ (KI) eingepflanzt, um klüger und flexibler auf sich verändernde Aufgaben und Umgebungen zu reagieren.
Der Elwobot aus Dresden soll helfen, Obst- und Weingärten zu besprühen und zu mulchen. Der Roboter ist extrem wendig und kann sich auch seitwärts bewegen. Die Visualisierung zeigt ihn mit möglichen Aufbauten. Visualisierung: TUD-Juniorprofessur für technisches Design
Nahezu all diese Trendthemen spielen auch in Instituten und Unternehmen in Sachsen eine Rolle – und spiegeln sich in der neuen Cosmo-Ausstellung.
Ausstellung im Kurzüberblick:
- Titel: „Mensch, Roboter! – Robotik aus der Dresdner Wissenschaft“
- Ort: Cosmos-Wissenschaftszentrum im Kulturpalast Dresden, Schloßstraße 2
- Wann? bis 27. Februar 2026 jeweils dienstags bis donnerstags von 13 bis 18 Uhr
- Eintritt: gratis
- Organisatoren: Barkhausen-Institut, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden, Technische Universität Dresden, Else Kröner Fresenius Zentrum (EKFZ) für Digitale Gesundheit, Zentrum für taktiles Internet mit Mensch-Maschine-Interaktion, Uni Bremen
- Kuratorin: Tiphaine Cattiau
- Mehr Infos: cosmo-wissenschaftsforum.de
Ievgenii Tsokalo von Mimetik Dresden zeigt einen Sensor-Handschuh, der sich auch für die Steuerung von Robotern einsetzen lässt. Foto: Heiko Weckbrodt
Begleitprogramm:
- Immer mittwochs, 14-14.30 Uhr: Blitzführungen
- „Künstliche Intelligenz trifft Robotik: Smarte Systeme und die Produktion von morgen“, Praxisnaher Workshop zur Automatisierung in Produktion und Logistik, ab 18 Jahren, Anmeldung: info@robotvalley.eu, 2.10.25, 09–12 Uhr
- „Mit dem Körper Roboter steuern“, Workshop ab 15 Jahren, Anmeldung: lernlabor@barkhauseninstitut.org, 15.10.25, 10–11:30 Uhr
- „6G Black Out in Smart Silicon Saxony: Ein Krimidinner der Zukunft“, Ab 16 Jahren, Anmeldung bis 10.10.2025: wavematters@huberlin.de 12.11.25 18:30–21 Uhr
- „Kids and Robotics, Spielerischer Workshop zu Grundlagen der Robotik, von 6 bis 15 Jahren, Anmeldung: info@robotvalley.eu 08.12.25 15–17:30 Uhr
- „Robotics in Germany“ Talk in English, from the age of 18 Registration: info@robotvalley.eu, 20.01.26 10–11:30 Uhr
- „Mit dem Körper Roboter steuern“, Workshop ab 15 Jahren, Anmeldung: lernlabor@barkhauseninstitut.org 11.02.26 10–11:30 Uhr
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