Stand: 07.10.2025 10:56 Uhr

Mit seiner Rolle in „The Smashing Machine“ von Benny Safdie kehrt der einstige Wrestler Dwayne Johnson zu seinen Wurzeln zurück. Im Drama über die US-Anfänge der Mixed Martial Arts zeigt sich von einer im Kino nie gesehenen Seite.

von Anna Wollner

Man muss fast zweimal hingucken, damit man Dwayne Johnson als Mark Kerr überhaupt erkennt – nicht weil er seine Statur grundlegend verändert hat, sondern vielmehr seine Mimik, seine Gestik und auch seine schauspielerische Emotionalität. „The Smashing Machine“ erzählt von den Anfängen des Mixed Martial Arts beziehungsweise der Ultimate Fighting Championship, von Vorreiter Mark Kerr und seiner Karriere zwischen 1997 und 2000.

In dem Film von Regisseur Benny Safdie geht es nicht nur um glorreiche Siege, sondern vor allem auch um Kerrs Niederlagen, der toxischen Beziehung zu seiner Freundin Dawn, gespielt von Emily Blunt, und seiner Medikamentensucht.

Dwayne Johnsons packende Verwandlung

Dwayne Johnson als ehemaliger Wrestler ist prädestiniert für die Rolle. Er hat nicht nur Muskelmasse an Stellen aufgebaut, an denen er sonst keine Muskeln hat, er hat auch jeden Tag Stunden in der Maske gesessen, um die Verwandlung in Kerr perfekt zu machen. Für ihn vor allem auch eine Chance als Schauspieler: „Ich hatte noch nie zuvor die Gelegenheit, wirklich zu verschwinden und woanders hinzugehen. Wir hatten 22 Prothesen, die körperliche Veränderungen, die Gewichtszunahme, die Perücke, die Stimmveränderung, die emotionale Veränderung – das war von unschätzbarem Wert. Ich saß stundenlang im Maskenwagen, habe auf meinem Handy das Drehbuch gelesen und alle 20 bis 30 Minuten hoch in den Spiegel geschaut. Jedes Mal sah ich anders aus. Das hat sehr geholfen.“

Die Verwandlung von Johnson ist bemerkenswert – nicht nur die physische. Hier zeigt er eine komplett neue Seite von sich: emotional angreifbar und verletzlich, verwundbar wie ein Tier. Er spielt Mark Kerr als sanften Riesen mit Wutausbrüchen und als Abhängigen – von Schmerztabletten und vom Erfolg.

Ein Mann wächst an seinen Niederlagen

Regisseur Benny Safdie hat für den auf 16 Millimeter gedrehten Film einen ganz eigenen Stil entwickelt, ist immer – vor allem auch in den langen, brutalen Kampfszenen – ganz nah an Johnson als Mark Kerr dran. Es entsteht nicht nur das Gefühl, selbst im Ring dabei zu sein, jeder Schlag auf Kerr überträgt sich durch die Leinwand aufs Publikum, wirkt immersiv, dokumentarisch.

„The Smashing Machine“ ist kein 08/15-Sportlerdrama, in dem es nur ums Gewinnen geht. Es ist das Porträt eines Mannes, der an seinen Niederlagen wächst – mit seiner ganzen körperlichen und emotionalen Zerrissenheit, mit allen Höhen und Tiefen. Und mit einer Leistung von Dwayne Johnson, die ihm eine Oscarnominierung einbringen könnte. Am Ende versteht er, dass es nicht immer nur ums Siegen geht – und gewinnt mit dieser Erkenntnis die Herzen des Publikums.

Szene aus dem Film "The Smashing Machine": Ein Mann in Trainingskleidung sitzt erschöpft auf dem Boden

The Smashing Machine

Genre:
Drama
Action
Produktionsjahr:
2025
Produktionsland:
USA
Zusatzinfo:
mit Dwayne Johnson, Emily Blunt, Oleksandr Ussyk und anderen
Regie:
Benny Safdie
Länge:
123 Minuten
Altersempfehlung:
ab 12 Jahren
Kinostart:
2. Oktober 2025