Null Tore und null Vorlagen in sieben Premier-League-Spielen haben Florian Wirtz in England seit dem Wochenende den wenig schmeichelhaften Spitznamen „007 Wirtz“ beschert. Dabei ist ein derart schlechter Start noch lange kein Fingerzeig für die Zukunft. Auch andere Profis legten auf der Insel einen „007“-Start hin – nur um dann doch noch voll durchzustarten. 

Keine Frage: Florian Wirtz und der FC Liverpool haben sich von den ersten gemeinsamen Wochen mehr erhofft. Der deutsche Rekordtransfer ist an der Merseyside bzw. in der Premier League noch nicht angekommen. Die Umstellung von der deutschen hin zur englischen Liga fällt ihm sichtlich schwer. 

Hohn und Spott der gegnerischen Fans und der englischen Boulevard-Presse sind angesichts der hohen Erwartungen und des Preisschilds nachvollziehbar – und doch kommen sie zu früh, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt. 

Wie Wirtz: Auch diese Stars legten einen „007“-Start hin

„The Athletic“ hat sich mit berühmten „007“-Starts in der Premier League beschäftigt. Und dabei einige überaus prominente Namen ausgegraben, denen es genau so erging, wie Wirtz. 

Ein für den Deutschen wenig vielversprechendes Beispiel ist Jadon Sancho, der unter ähnlich lauten Nebengeräuschen 2021 vom BVB zu Manchester United wechselte. Im schwarz-gelben Trikot war der Flügelstürmer eine der heißesten Aktien im europäischen Fußball. Im roten Trikot kam er dagegen nie in Fahrt. Auch er startete mit „007“ – und polierte seine Bilanz auch anschließend nicht spürbar auf. 

Ganz anders erging es dagegen einer Legende des englischen Fußballs: Thierry Henry. Der Franzose legte 1999 im Arsenal-Trikot einen kompletten Fehlstart hin. In seinem achten Spiel platzte der Knoten, als er als Joker das Tor zum 1:0-Sieg gegen Southampton erzielte. Der Rest ist Geschichte: Henry blieb acht weitere Jahre bei den Gunners, verbuchte in diesem Zeitraum 249 Torbeteiligungen und wurde zur Legende. 

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Ebenfalls nur langsam in Fahrt kamen Raheem Sterling, Chris Sutton und der 2025 verstorbene Diogo Jota. Auch sie verbuchten in ersten sieben Spielen keinen Scorerpunkt und schafften es am Ende doch, sich durchzusetzen. Beim FC Liverpool gehen sie fest davon aus, dass dies auch beim deutschen Ausnahmetalent der Fall sein wird, trotz des unerwarteten Fehlstarts.