Probleme bei Verkehrsstörung
„Das schränkt uns im normalen Betrieb sehr ein“, erklärt der Leiter der Abteilung Infrastruktur bei den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB), Sandro Zimmermann. „Wir müssen umleiten. Zwei Linien fahren über die Augustusbrücke, eine weitere über die Albertbrücke. Wenn dann noch eine Störung in der Innenstadt hinzukommt, haben wir keine Fahrtmöglichkeit durch die Innenstadt hindurch.“
Um diese Lücke zu schließen, planen die DVB ein neues „Netzelement“, also eine zusätzliche Gleiskurve am Pirnaischen Platz. Damit sollen Straßenbahnen künftig auch nach links abbiegen können, direkt in Richtung Altmarkt und Frauenkirche, wie Zimmermann sagt.
Planungen sind fast abgeschlossen
Der Umbau sei technisch keine große Sache, meint der Abteilungsleiter. Die Planungen seien bereits weit fortgeschritten, der Antrag an die Landesdirektion Sachsen stehe kurz bevor. Doch bevor gebaut werden darf, müssten viele Interessen abgewogen werden, etwa die von Anwohnerinnen und Anwohnern, Geschäftsleuten und der Stadtverwaltung.
„Wenn Kompromisse bei möglichen Beeinträchtigungen gefunden werden, kann das Verfahren sehr schnell genehmigt werden“, meint der Präsident der Landesdirektion Sachsen, Béla Bélafi (CDU). „Wenn nicht, kann es natürlich länger dauern. Daran hat aber niemand ein Interesse.“ Vor allem Lärmbelastung sei ein Thema, das bei den Anwohnern genau geprüft werden müsse.
Hoffnung für Geschäfte
Dagegen begrüßen die Geschäftsleute rund um den Pirnaischen Platz die Pläne der DVB. „Seit dem Einsturz der Carolabrücke ist hier einfach weniger los“, berichtet Pascal Bechthold vom Bündnis „Mobilität für Alle“. „Zum Beispiel auch die Leute, die morgens noch schnell zum Bäcker gegangen sind, alles ist zurückgegangen.“
In den kommenden Wochen wollen die DVB nach eigenen Angaben ihren Antrag fertigstellen und der Landesdirektion vorlegen. Sollte die Genehmigung erteilt werden, könnte die neue Schienenverbindung schon bald den Dresdner Stadtverkehr spürbar entlasten und den Pirnaischen Platz beleben.