Wohnungskrise in Frankfurt

„Wohnen ist ein Luxusgut“: Studenten schlagen Alarm

07.10.2025 – 14:28 UhrLesedauer: 2 Min.

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WG-Gesuch auf die altmodische Art (Archivbild): In Frankfurt schlagen Studierendenverbände Alarm. (Quelle: Paul Zinken/dpa/dpa-bilder)

Tausende Studierende in Frankfurt starten ohne Wohnung ins Wintersemester. Der AStA warnt: Manche müssen ihr Studium absagen, bevor es überhaupt beginnt.

Ein WG-Zimmer in Frankfurt kostet im Schnitt 675 Euro. Vom BAföG-Amt gibt es fürs Wohnen aktuell 380 Euro. „Für viele Studierende in Frankfurt ist Wohnen ein Luxusgut“, warnt jetzt der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Goethe-Uni zu Beginn des neuen Semesters. Selbst mit Nebenjob bleibe kaum Geld zum Leben. Der AStA spricht von einer sozialen Auslese: Wer kein Geld habe, könne sich das Studium in Frankfurt kaum leisten.

„Insbesondere viele Erstsemester stehen kurz vor dem Studienstart noch ohne Wohnung da“, sagte Timo Wenninger, AStA-Referent für Wohnraum. „Zu Semesterbeginn gestaltet sich die Situation aktuell besonders dramatisch.“ Insbesondere viele Studienanfänger stünden kurz vor Vorlesungsbeginn noch ohne Wohnung da. „In der Folge müssen sich viele die Frage stellen, ob sie ihr Studium in Frankfurt überhaupt antreten können.“

Um wenigstens kurzfristig zu helfen, hat der AStA eine Bettenbörse gestartet. Frankfurterinnen und Frankfurter können über eine Plattform Sofas oder Gästezimmer anbieten – für Studierende, die akut keinen Platz finden. Doch auch das sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Bleta Berisha vom AStA sagte, Studieren in Frankfurt werde zunehmend zum Privileg. Aufgrund der hohen Mieten finde eine soziale Auslese statt. Um die Lage zu entschärfen, fordert der AStA unter anderem einen deutlichen Ausbau von Wohnheimplätzen, eine an die Mietpreise angepasste BAföG-Pauschale, mehr geförderten Wohnraum für Studierende in Frankfurt sowie einen bundesweiten Mietendeckel.

Auch das Studierendenwerk sieht Handlungsbedarf: Fast 3.000 Studierende stehen derzeit auf der Warteliste, bei nur 3.800 verfügbaren Plätzen. Das Studierendenwerk ruft erneut private Vermieter zur Unterstützung auf. „Die Nachfrage übersteigt die Kapazitäten um ein Vielfaches“, teilte das Werk mit.

„Wer keinen Wohnraum findet, kann oft weder richtig ankommen noch erfolgreich studieren“, heißt es. Die Mietbelastung bringe viele junge Menschen an ihre Grenzen – finanziell, organisatorisch und emotional. Herzstück der Kampagne ist das Portal wohnraum-gesucht.de, auf dem Vermieter Angebote einstellen können.