Zwischen Sendlinger Tor und Goetheplatz lässt sich seit Ende August bestaunen, wie der Umbau großer und viel befahrener Straßen in München aussehen und gelingen kann, um Fußgänger und insbesondere Fahrradfahrern mehr Raum und Sicherheit bieten zu können. Auf diesem Abschnitt der Lindwurmstraße sind Radler nun auf neuen Fahrradstreifen mit zum Teil zusätzlichen Trennelementen unterwegs; auch die Gehsteige wurden verbreitert. Und selbst die Autofahrer, Handwerker und Lieferanten scheinen sich mit der neuen Situation arrangiert zu haben: Der Verkehr auf den nur noch zwei statt bisher vier Fahrspuren fließt in der Regel flüssig.

Etwas weiter südlich aber wird von 20. Oktober an der Verkehr für alle Verkehrsteilnehmer ausgebremst. Dann wird die Unterführung in der Lindwurmstraße komplett gesperrt und voraussichtlich erst kurz vor Weihnachten am 19. Dezember wieder freigegeben. Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger müssen sich neue Wege suchen, um aus der Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt nach Sendling zu kommen.

Für Fahrradfahrer wird westlich der Lindwurmstraße eine Umleitung eingerichtet. Aus Süden kommend, können sie an der Kreuzung mit der Aberlestraße in die Bavariastraße einbiegen und über diese die gesperrte Unterführung weiträumig umfahren. Für den motorisierten Individualverkehr gibt es je nach Zielort mehrere Möglichkeiten, die Tunnelsperrung zu umfahren. Westlich der Lindwurmstraße bietet sich Autofahrern die Möglichkeit, die Brücke der Radlkoferstraße über die Bahngleise zu nehmen. Östlich der Lindwurmstraße bietet sich der Weg über die Tumblinger- und Thalkirchner Straße an.

Die Bahnunterführung in der Tumblingerstraße, die noch bis 17. Oktober wegen Bauarbeiten gesperrt ist, wird rechtzeitig zur Komplettsperrung der Unterführung der Lindwurmstraße wieder geöffnet. Als weiträumige Umfahrung für den überörtlichen Verkehr bietet sich der Weg über die Isartal-/Schäftlarnstraße sowie über die Garmischer Straße und den Mittleren Ring an.

Der Abschnitt der Lindwurmstraße zwischen Sendlinger Tor und Goetheplatz ist bereits ausgebaut.Der Abschnitt der Lindwurmstraße zwischen Sendlinger Tor und Goetheplatz ist bereits ausgebaut. (Foto: Stephan Rumpf)

Fußgängern wird direkt an der Lindwurmstraße ein kostenloser Shuttle-Service mit Bussen angeboten – mit Haltestellen auf beiden Seiten der Unterführung. Diese befinden sich in der Poccistraße direkt im Anschluss an die vorhandene Bushaltestelle sowie an der Lindwurmstraße vor der Fachober- und Berufsoberschule. Kurze Wege sind also garantiert.

Die Arbeiten an der Eisenbahnunterführung an der Lindwurmstraße haben bereits im März vergangenen Jahres begonnen. Diese werden sich voraussichtlich noch bis August 2028 hinziehen und immer wieder Einschränkungen für den Verkehr mit sich bringen. Derzeit ist auf der Lindwurmstraße für den Autoverkehr noch eine Einbahnregelung zwischen der Ecke Pocci-/Ruppertstraße und der Implerstraße eingerichtet.

Den Neubau der Eisenbahnunterführung über die Lindwurmstraße sowie den Straßenumbau in diesem Bereich hatte der Bauausschuss des Stadtrats bereits vor mehr als zwei Jahren auf den Weg gebracht. Begründet wurde die Maßnahme insbesondere mit dem schlechten Zustand des Brückenbauwerks; bereits im Jahr 2017 musste man zusätzlich Stützen in der Unterführung einbauen.

Der Neu- und Umbau der Unterführung der Lindwurmstraße wird aber auch die Umgestaltung der gesamten Straße in den kommenden Jahren nach sich ziehen. Nach der Fertigstellung des ersten Abschnitts zischen Sendlinger Tor und Goetheplatz werden schrittweise die Teilstücke vom Goetheplatz bis zur Unterführung und in der weiteren Folge bis zur Aberlestraße ausgebaut. Die Gesamtkosten für mehr Verkehrssicherheit und Raum für Fußgänger und Radfahrer auf der Lindwurmstraße werden bei bis zu 19 Millionen Euro liegen.