In Braunschweig geht’s normalerweise auf dem Mittellandkanal eher ruhig zu: Hier und da mal eine Entenfamilie auf Erkundungstour, vielleicht mal ein Angler. Doch an diesem Abend war plötzlich Schluss mit Idylle – Action war angesagt.

Das, was die Beamten vorgefunden haben, war kaum zu glauben: Ein betrunkener Kapitän.

Nuschelnder Niederländer sorgt für Chaos auf dem Braunschweiger Kanal

Ein Zeuge konnte es nicht fassen: Das Frachtschiff, das üblicherweise ganz gemütlich unter der Brücke Wenden entlangfahren sollte, schien sich plötzlich selbstständig gemacht zu haben. Immer wieder touchierte es die Kanalmauer – nicht heftig, aber trotzdem auffällig. Der Hinweisgeber verständigte sofort die Polizei, weil er vermutete, dass der Kapitän eventuell Hilfe benötigen könnte. Denn normal, sah das definitiv nicht aus.

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Als die Beamten am Kanal eintrafen, fanden sie das gemeldete Schiff, das gerade versuchte an einer Anlegestelle festzumachen. Das, was sie vorfanden, hat niemand erwartet. Der 36-jährige niederländische Kapitän nuschelte, schwankte und machte einen Eindruck, der direkt einen Atemtest nach sich zog. Das Ergebnis: über 1,5 Promille. Schnell wurde klar – bei dem Kapitän ging es richtig ab. Die Beamten begleiteten den Mann schließlich zur Blutprobe auf die Wache, wo ihm anschließend die Weiterfahrt untersagt wurde. In diesem Zustand ging es definitiv nicht zurück aufs Wasser. Die zuständige Wasserschutzpolizei übernahm den Fall. Gegen den Niederländer wird nun wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs infolge Alkoholkonsums ermittelt.

Mit so einem Fall haben die Beamten am späten Abend des 2. Oktobers sicherlich nicht gerechnet. Glück im Unglück: Weder die Kanalmauer noch das Schiff wurden beschädigt. Dank der schnellen Reaktion – durch den aufmerksamen Hinweisgeber konnte Schlimmeres verhindert werden. Der Vorfall bleibt womöglich als einer der ungewöhnlichsten Braunschweiger Kanal-Kracher im Gedächtnis.