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Am 18. Oktober wird in der Alten Oper in Frankfurt der 36. Hessische Film- und Kinopreis verliehen. Während Nominierte in mehreren Kategorien noch bangen, stehen einige Preisträger bereits fest.
Frankfurt – Er wird auch liebevoll der „Hessen-Oscar“ genannt – nun wird der Hessische Film- und Kinopreis am 18. Oktober zum 36. Mal verliehen. Die Nominierten werden beim Festakt in der Alten Oper in mehreren Kategorien ausgezeichnet. Schon im Voraus steht fest, dass Schauspielerin Mala Emde mit dem Newcomerpreis und Michael Kessler mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten bedacht werden.
Schauspieler Michael Kessler wird beim Hessischen Film- und Kinopreis mit einem Ehrenpreis bedacht. © Montage/Imago
Zur Preisverleihung laden der hessische Ministerpräsident Boris Rhein sowie Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels ein. Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr laut Ankündigung auf den Kinos – mit einer Erhöhung der Preisgelder und einem neuen Sonderpreis. Insgesamt sind die Preise mit 248.500 Euro dotiert.
Hessischer Film- und Kinopreis setzt Zeichen für queere Sichtbarkeit
Neu ist in diesem Jahr außerdem der QMS Respect Award, der von der Queer Media Society (QMS) vergeben wird. Damit sollen Personen geehrt werden, die sich für queere Sichtbarkeit in der Filmbranche einsetzen. „Queere Sichtbarkeit und Akzeptanz sind ein zentrales Element einer offenen, demokratischen Gesellschaft. Queere Figuren in Filmen sind kein Special Interest – sie sind ein demokratischer Auftrag“, wird Timon Gremmels zitiert.
„Sie geben Perspektiven Raum, die sonst oft an den Rand gedrängt werden. Sie erzählten von Identitäten, von Kämpfen, von Alltagsrealitäten, die sichtbar sein müssen – weil das Teilhabe schafft.“ Insbesondere in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Polarisierung und politischer Anfeindungen gegenüber marginalisierter Gruppen „brauchen wir diese klaren Zeichen“, so der Kulturminister.
Der neue Tatort aus Frankfurt begeistert das Publikum. Manche beschreiben den Start des neuen Ermittler-Duos als einen „großartigen Einstieg“ oder gar als „Gewinn für die Tatort-Familie“.
Schauspielerin Mala Emde erhält Newcomerpreis
Die gebürtige Frankfurterin Mala Emde wird am 18. Oktober mit einem besonderen Preis geehrt. Sie erhält den mit 5.000 Euro dotierten Newcomerpreis. Die 29-Jährige feierte ihren Durchbruch in der Rolle der Anne Frank in dem Doku-Drama „Meine Tochter Anne Frank“. Erst kürzlich war sie für den Deutschen Filmpreis als beste weibliche Hauptrolle in „Köln 75“ nominiert.
„Mala Emde hat in den vergangenen zehn Jahren ihres Schaffens Beeindruckendes geleistet und kann Vorbild sein für junge Menschen und vor allem junge Frauen. Sie zeigt, dass es sich lohnen kann, seine Talente zu pflegen und zu entfalten“, begründet Gremmels seine Entscheidung.
Ehrenpreis des Hessischen Filmpreises geht an Michael Kessler
Und auch Schauspieler Michael Kessler steht bereits als Preisträger fest. Er bekommt am 18. Oktober den Ehrenpreis des Ministerpräsidenten verliehen. Kessler blickt auf eine lange Karriere als Schauspieler, Komiker, Sprecher, Theaterregisseur, Autor und Moderator zurück und sei aus der deutschen Film- und Fernsehwelt „nicht wegzudenken“.
„Mit seinem beeindruckenden Repertoire, das von hintersinniger Komik bis zu großer Ernsthaftigkeit reicht, prägt Kessler seit vielen Jahren die deutsche Kulturlandschaft. Michael Kessler gelingt es immer wieder, mit seinem feinen Gespür für Zwischentöne, Humor und Tiefgang ganz unterschiedliche Rollen zum Leben zu erwecken“, heißt es in einer Presseankündigung.
Die weiteren Nominierungen im Überblick:
Schauspieler*innenpreis und Ensemblepreis
Zusätzlich werden anlässlich der Filmpreis-Gala ein „Schauspieler*innenpreis“ und ein Ensemblepreis vom Hessischen Rundfunk verliehen. Der „Schauspieler*innenpreis“ geht an Lisa Wagner, Nils Strunk und Justus von Dohnányi für ihre Arbeit in der ZDF-Serie „Die Affäre Cum-Ex“.
Mit dem Ensemblepreis ehrt der HR in diesem Jahr das Ensemble der ARD-Miniserie „Schattenseite“. Dazu gehören unter anderem Samirah Breuer, Tanya Nguyen, Florian Geißelmann, Jonas Ems, Ludger Bökelmann und Marven Gabriel Suarez-Brinkert.
Preis für beste Adaption
Jährlich kürt die Frankfurter Buchmesse im Rahmen des Hessischen Filmpreises die beste Adaption. In diesem Jahr erhält der Film „22 Bahnen“ den Titel, der auf dem Roman von Caroline Wahl basiert. „Der Film zeigt, wie eng Literatur und Film miteinander verwandt sind – und wie unterschiedlich sie zugleich erzählen können. Er bleibt der literarischen Vorlage treu, doch er schafft es, sie zu öffnen, zu vertiefen und visuell neu zu erfinden“, heißt es in der Begründung.
Ehrung für hessische Kinos
Ein wichtiges Augenmerk wird außerdem auf die Kinos in Hessen gerichtet. Der Hessische Kinopreis ist in diesem Jahr mit insgesamt 215.000 Euro dotiert. Das entspricht einer Erhöhung um 65.000 Euro gegenüber dem Vorjahr, heißt es vom Veranstalter. Der Hessische Kinopreis geht an 19 gewerbliche Kinos und elf nicht-gewerbliche Kinos. Mit den Hauptpreisen und jeweils 20.000 Euro werden das Kino Traumstern in Lich, das Harmonie Arthouse Kino sowie das Mal Seh’n Kino in Frankfurt ausgezeichnet.
Ebenfalls ein fünfstelliges Preisgeld erhalten der Filmladen Kassel (15.000), die BALi Kinos in Kassel (12.500 Euro) und das Lichtspielhaus Lauterbach (10.000 Euro). Die BALi Kinos erhalten ebenfalls den mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis der Kino-Jury für das beste Dokumentarfilmprogramm.