Im Herbst 2022 zeigten sich große Luftblasen auf der Ostsee vor Bornholm. (Themenbild)

Stand: 07.10.2025 20:28 Uhr

Ein von der deutschen Bundesanwaltschaft der Nord-Stream-Sabotage verdächtigter Ukrainer soll nach seiner Festnahme in Polen vorerst nicht an Deutschland ausgeliefert werden.

Polens Regierung will den Ukrainer, der im Zusammenhang mit den Sprengstoffanschlägen auf die Ostseepipelines Nord Stream von Deutschland gesucht wird, nicht ausliefern. Es sei nicht im Interesse Polens, den Verdächtigen an ein anderes Land auszuliefern, so Ministerpräsident Donald Tusk. Das Problem sei nicht, dass Nord Stream 2 in die Luft gesprengt wurde, sondern dass es gebaut wurde, sagte Tusk auf einer Pressekonferenz. Letztlich, so Tusk, liege die Entscheidung aber beim zuständigen Gericht.

In Polen in U-Haft

Der Ukrainer wurde mit Europäischen Haftbefehl gesucht und am vergangenen Dienstag in der Nähe von Warschau festgenommen. Er befindet sich auf Grundlage eines Gerichtsbeschlusses in Polen in U-Haft. Innerhalb der kommenden 40 Tage soll darüber entschieden werden, ob der Verdächtige auf Grundlage des Europäischen Haftbefehls an Deutschland überstellt wird. Auch ein in Italien festgenommener Verdächtiger ist noch nicht an Deutschland ausgeliefert worden.

Sabotage an Nord Stream 1 und 2

Explosionen hatten im Herbst 2022 die Gaspipelines in der Ostsee schwer beschädigt. Durch Nord Stream 1 floss zuvor russisches Erdgas nach Deutschland. Nord Stream 2 war infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch nicht in Betrieb.

Am Donnerstag befasst sich der Innenausschuss des Bundestages in einer nicht öffentlichen Sitzung mit der Nord-Stream-Sabotage. Dazu ist auch Generalbundesanwalt Jens Rommel geladen.

Die "Andromeda" liegt im Jachthafen Hohe Düne bei Rostock.

Während der deutsche Generalbundesanwalt glaubt, die Schuldigen für die Nord-Stream-Sabotageakte gefunden zu haben, äußern dänische Investigativ-Journalisten weiterhin Zweifel.

Die Jacht "Andromeda" liegt in einem Trockendock in Dranske auf der Insel Rügen.

Mit der Festnahme von Serhii K. wächst die Hoffnung auf Antworten im Fall Nord-Stream. Doch es scheint, als ob einige Partnerstaaten gar nicht an Aufklärung interessiert seien. 11KM über unangenehme Fragen und die neuesten Ermittlungsergebnisse.

Die kaputte Nord-Stream-2-Pipeline in einer grafischen Illustration. (Themenbild)

Ein dänisches Unternehmen soll die Sprengstellen an den Gas-Leitung beräumen. Der Status der Arbeiten ist jedoch unklar.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 07.10.2025 | 19:30 Uhr