Die Freie Wohlfahrtspflege im Ruhrgebiet tritt ab sofort gemeinsam auf: Mit der Gründung der AGW Ruhr gibt es erstmals eine zentrale Plattform, die soziale Themen bündelt und die Interessen der Menschen im Ruhrgebiet gegenüber dem Ruhrparlament und dem Regionalverband Ruhr (RVR) vertritt. Das hat der Kirchenkreis Moers mitgeteilt.

In Essen haben die örtlichen Ligen der Freien Wohlfahrtspflege aus dem Ruhrgebiet die Arbeitsgemeinschaft gegründet. Diese sei eine Reaktion auf die veränderten politischen Rahmenbedingungen in der Metropolregion Ruhr, heißt es. Mit dem Ruhrparlament sei eine direkt gewählte Entscheidungsebene etabliert worden, die ein Mandat für die gesamte Region trägt.

„Ob Armut, Arbeitslosigkeit, gesellschaftliche Spaltung, Pflege oder Inklusion: Mit der AGW Ruhr schaffen wir den passenden Rahmen, um wichtige soziale Themen für das Ruhrgebiet zu bearbeiten“, wird Michael Kreuzfelder (Caritasdirektor Oberhausen), einer der zwei gewählten Sprecher, in der Mitteilung zitiert.

„Damit entsteht eine starke Stimme für die soziale Landschaft des Ruhrgebiets, die die Interessen der Menschen in unserer Region sichtbar macht und in die politischen Prozesse einbringt“, ergänzt Dorothée Schackmann, Geschäftsführerin der Paritätischen Kreisgruppen Stadt Hamm Kreis Unna.

Schackmann und Kreuzfelder wurden von den Mitgliedern der Gründungsversammlung einstimmig zum ersten Sprecher-Team der AGW Ruhr gewählt. Sie vertreten die Arbeitsgemeinschaft für zwei Jahre nach außen und koordinieren deren künftige Arbeit.

Die AGW Ruhr besteht aus den fünf anerkannten Wohlfahrtsverbänden: Arbeiterwohlfahrt (Awo), Caritas, Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Diakonie, Jüdischer Wohlfahrtsverband und der Paritätische. Dabei stehe nicht die Interessenvertretung einzelner Träger im Vordergrund, sondern die sozial-anwaltschaftliche Vertretung der Interessen der Menschen in der Region, die Förderung des Gemeinwohls und die solidarische Entwicklung des Ruhrgebiets, heißt es. Die Gründung sei in enger Abstimmung mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW erfolgt. Deren künftige Vorsitzende Kirsten Schwenke nahm an der Gründungsversammlung teil.