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Viele hessische Großstädte wollen ihre Parkgebühren erhöhen. Frankfurt und Wiesbaden planen dagegen aktuell keinen Preis-Anstieg.
Frankfurt – Autofahrerinnen und Autofahrer in Hessen müssen sich auf höhere Parkgebühren einstellen. Mehrere hessische Großstädte haben vor, die Preise für Parkplätze anzuheben. Dies zeigt eine Befragung der Deutschen Presse-Agentur. Andere Kommunen haben die Preisanpassung schon durchgeführt.
In Frankfurt soll das Parken vorerst nicht teurer werden. © IMAGO/imageBROKER/Andreas RoseFrankfurt plant vorerst keine Preiserhöhung
In der Mainmetropole zahlen Anwohner seit 2024 pro Jahr 120 Euro für einen Parkausweis. Nach Angaben des Straßenverkehrsamts Frankfurt sind derzeit deshalb weder höhere Preise noch eine Ausweitung der Bewohnerparkzonen geplant.
Die Einrichtung zusätzlicher kostenpflichtiger Parkzonen hängt in erster Linie von der Personalsituation der städtischen Verkehrspolizei ab. „Werden die Zonen nicht hinreichend überwacht, sind sie unwirksam“, erläuterte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Kosten für das Parken an Automaten sollen vorerst gleich bleiben.
Wiesbaden investiert in Schülertickets
Ähnlich verhält es sich in der hessischen Landeshauptstadt: Aktuell plant Wiesbaden nicht, die gebührenpflichtigen Parkzonen zu erweitern oder Gebühren zu erhöhen. Wie in Frankfurt kostet ein Anwohnerparkausweis derzeit 120 Euro pro Jahr. Nach Angaben eines Stadt-Sprechers erwirtschaftete Wiesbaden 2024 durch Anwohnerparkausweise rund 1,16 Millionen Euro. Diese wurden komplett für die Finanzierung eines vergünstigten Schülertickets verwendet.
Kassel plant eine drastische Erhöhung der Anwohnerparkgebühren sowie eine Ausweitung einer gebührenpflichtigen Parkzone. © IMAGO/JokoKassel plant drastischen Anstieg der Preise für Anwohnerparkausweise
Vor allem Kasseler Autofahrer werden ab Mai 2026 deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, wenn sie ihr Fahrzeug abstellen wollen: Der kostenpflichtige Parkbereich wird dann auf das Doppelte seiner bisherigen Größe erweitert. Die „Parkzone II“ umfasst künftig weitere Straßen in Bad Wilhelmshöhe, Nord-Holland, Rothenditmold, Südstadt, Unterneustadt, Vorderem Westen, Wehlheiden und Wesertor.
Durch diese Ausweitung des kostenpflichtigen Park-Bereichs erwartet die Stadtverwaltung jährliche Mehreinnahmen in Höhe von drei Millionen Euro. Die Stadtverwaltung begründet diese Maßnahme mit dem zunehmenden Parkdruck in den betroffenen Gebieten.
Parallel dazu steigen auch die Gebühren für Anwohnerparkausweise drastisch an. Bisher zahlten Bewohner jährlich zwischen 21 und 30 Euro. Ab 2026 gilt ein einheitlicher Jahrespreis von 110 Euro. Nach Ansicht der Stadt waren die bisherigen Kosten für Bewohnerparkausweise im Vergleich zu den sonstigen jährlichen Fahrzeugkosten viel zu niedrig. Zudem blieben diese Preise über Jahrzehnte nahezu konstant.
„Die Tatsachen, dass öffentlicher Verkehrsraum begrenzt ist, dass zunehmend andere Nutzungsanforderungen in Konkurrenz zum Parken treten und dass die Anzahl und Größe von Pkw stetig zunehmen, zwingt zum Handeln“, erklärte ein Sprecher der nordhessischen Kommune gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Städte besäßen neben höheren Parkgebühren kaum andere Mittel, um die Nachfrage nach Parkplätzen zu steuern.
In Gießen wurden Bewohnerparkgebühren bereits 2024 erhöht. © IMAGO/Zoonar.com/Stefan ZieseGießen hat Park-Preise bereits erhöht
Was in Kassel aktuell noch geplant wird, ist in Gießen bereits geschehen: Die Universitätsstadt hat ihre Bewohnerparkgebühren bereits zur Jahresmitte 2024 angehoben. Bisher konnten die Einwohner zwischen zwei Optionen entscheiden: Entweder 30 Euro für das Recht, auf speziellen Anwohnerparkplätzen stehen zu dürfen oder 100 Euro für eine Parkberechtigung in der kompletten Bewohnerparkzone. Heute müssen Anwohner einheitlich 120 Euro für einen Parkausweis bezahlen.
Die Stadtverwaltung begründete diese Entscheidung ebenfalls mit dem gestiegenen Parkdruck und damit, dass die bisherigen Gebühren nicht ausreichten, um die anfallenden Verwaltungs- und Instandhaltungskosten zu decken. Die Preisanpassung brachte der Kommune tatsächlich erheblich höhere Einnahmen: 2024 erzielte die Stadt mit den Bewohnerparkausweisen Einnahmen von etwa 124.000 Euro, während sie 2025 bis einschließlich Oktober bereits rund 193.800 Euro eingenommen hat.
Darmstadt erarbeitet Magistratsvorlagen
Das Haushaltssicherungskonzept der Stadt Darmstadt, das im April 2025 verabschiedet wurde, beinhaltet eine Anpassung der Parkgebühren. Die Kosten für Anwohnerparkausweise werden ebenso steigen wie die Tarife an den städtischen Parkscheinautomaten. Darüber hinaus plant die Stadtverwaltung, die gebührenpflichtigen Parkbereiche zu erweitern.
Derzeit erarbeitet die Verwaltung entsprechende Magistratsvorlagen, um die Pläne in die Tat umzusetzen.
In Frankfurt haben aktuell vor allem diejenigen Probleme, die das Auto stehen lassen: Bauarbeiten sorgen für Chaos im S- und U-Bahnverkehr.