Spricht erstmals über Saudi-Transfer 

Coman über Abgang: „Ein Teil des FC Bayern wollte, dass ich gehe“

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Im Sommer verließ Kingsley Coman den FC Bayern nach zehn Jahren in Richtung Al-Nassr. 25 Millionen Euro zahlte der Klub von Cristiano Ronaldo für die Dienste des 29-Jährigen, der im Interview mit „L’Équipe“ erstmals über seinen Abschied aus München sprach. „Ganz am Ende des Transfers gab es einige Dinge – die ich nicht näher erwähnen möchte –, die die Situation kompliziert gemacht haben. Man hat mich nicht zum Gehen gedrängt, aber mir wurde gesagt, dass der Verein aufgrund seiner finanziellen Lage offen für einen Abschied sei“, sagte Coman. 

In der vergangenen Saison war der Franzose in 45 Partien an 15 Treffern beteiligt und stand 24-mal in der Startelf. Bei der Klub-WM, seinen letzten Einsätzen für den FC Bayern, durfte er in vier von fünf Spielen starten. Dennoch folgte der Abschied. „Ich hatte die Liebe des Trainers, der Fans, einiger Leute in der Vereinsführung… aber nicht von allen. Ein Teil des Vereins wollte, dass ich gehe. Und dieser Teil hat mich sehr beschäftigt. Aber ich werde zurückkommen, um mich zu verabschieden, denn ich habe fast zehn Jahre dort verbracht, und dieser Verein liegt mir nach wie vor sehr am Herzen“, erklärte der Flügelspieler.

Bei seinem neuen Klub kommt Coman auf acht Scorer in neun Partien. Diese Leistungen haben Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps dazu veranlasst, ihn erneut zu nominieren. „Ich habe zehn Jahre in Europa gespielt, und ich bin erst seit einem Monat hier. Du verlierst nicht deine Qualitäten. Ich bin derselbe Spieler wie beim FC Bayern. Ich werde mein Niveau auch nicht in einem Jahr verlieren“, sagte Coman, der eine schwierige Zeit für die Équipe Tricolore hinter sich hat. Seit Jahresbeginn 2024 kommt der 59-fache Nationalspieler auf nur drei Einsätze, jeweils von der Bank. Bei der EM 2024, wo Frankreich im Halbfinale an Spanien scheiterte, stand er 15 Minuten auf dem Platz.

Laut Coman ist es kein Nachteil, dass er nach über zehn Jahren auf höchstem europäischem Niveau nun in der Saudi Pro League spielt. „Ich sehe, dass wir einen guten Kader haben und in Europa konkurrenzfähig wären. Was ist besser: 20 Minuten bei Bayern zu spielen oder alle Spiele zu bestreiten? Ich bin ein Führungsspieler. Bei Bayern war ich eine Führungsfigur in der Kabine, aber wenn man nur etwa jedes zweite Spiel bestreitet, hat man weniger Einfluss.“ Für die linke Außenbahn verpflichteten die Bayern zwei Wochen vor Comans Abgang Luis Díaz vom FC Liverpool als Top-Transfer des Sommers. Der Kolumbianer kam für 70 Mio. Euro und war in seinen ersten zehn Einsätzen an zehn Toren beteiligt.

Die Équipe Tricolore bekommt es in der WM-Qualifikation am 10. Oktober mit Aserbaidschan zu tun, drei Tage später folgt ein Duell mit Island. Kommt Coman zum Einsatz, wäre es sein 60. Länderspiel – 38 Profis knackten diese Marke vor ihm. Im Aufgebot für die beiden Partien trug nur Kapitän Kylian Mbappé öfter das Trikot des zweifachen Weltmeisters.