Galerie mit 12 Bildern: Sijjin – Hell Over Hammaburg 2025
SIJJIN ist ein ziemlich unheiliger Platz am Bodensatz der islamischen Hölle, den das deutsch/baskische Trio mit seinem Album „Helljjin Combat“ dieser Tage zum zweiten Mal in voller Länge aufsucht. Auf den Bühnen sorgte die Truppe in letzter Zeit schon für ordentlich Furore, unter anderem beim Hell Over Hammaburg, wo man bereits einen Einblick in den neuen Langspieler gab – spätestens seither ist die Vorfreude auf dieses Album weiter gestiegen, und auch der Background der Musiker, die unter anderem aus NECROS CHRISTOS hervorgehen, lässt hier nicht unbedingt einen Rohrkrepierer erwarten.
Mutiger Beginn
Dass SIJJIN offensichtlich gar keine Lust darauf haben, diesbezüglich in Gespräche gehen zu müssen zeigen sie mit ihrem Opener „Fear Not The Tormentor“ – übrigens auch das Gesellenstück, welches beim oben genannten HOH 2025 vom neuen Album vorgetragen wurde. Hierbei handelt es sich direkt zum Auftakt um einen Achteinhalbminüter, der all das ohne Anlauf in Richtung Höchstniveau führt, was „Helljjin Combat“ im Folgenden ausmachen soll. So sei nochmals verdeutlicht, dass dieser Dreier keineswegs auch nur ansatzweise progressiv agiert, aber mit fetten Sägezahnriffs ein gutes Gespür dafür beweist, wie lange man Songstrukturen aushöhlen kann.
Bis Malte Gericke erstmals angelripperartig ins Mikrophon bellt, vergeht also eine gute Zeit, während Gitarrist Ekaitz Garmendia schon ein paar einschneidende Erinnerungen an SLAYER, POSSESSED oder MEGADETH hervorgekramt hat. Das wird auf „Helljjin Combat“ stets mit einer authentischen Atmosphäre aus der satanischen 80er-Hölle garniert, die auch auf einige Referenzwerken der genannten Szenegrößen zu finden ist. Dazu soll hier im Besonderen erwähnt werden, dass das Bassspiel von SIJJIN offensichtlich bei dieser Live in den BlackStorm Studios in Karrantza aufgenommenen Platte alles andere als Statistencharakter hat – fett!
Es fehlen ein paar Schritte zum blasphemischen Inferno
Wenn man „Helljjin Combat“ letztendlich etwas ankreiden kann, dann vielleicht die etwas geradlinige Tempoausrichtung – für ein blasphemisches Inferno der Marke „Hell Awaits“ fehlen dem Trio an dieser Stelle die wilden Ausbrüche. Und doch bleibt das zweite Album der Band schon alleine ob des guten Timings der verschiedenen Arrangements und dem generell wirksamen Riffgewitter eine starke Scheibe, auch wenn SIJJIN immer noch Potential nach oben haben.