Wie klingt Deutschland?
Bremer Komponist startet einmaliges Projekt
Aktualisiert am 08.10.2025 – 11:14 UhrLesedauer: 1 Min.
Fans schwenken Deutschlandfahnen (Archivfoto): Der Musiker geht der Frage nach, wie Deutschland eigentlich klingt. (Quelle: Uli Deck/dpa/dpa-bilder)
Mit Projekten wie die „Singende Balkone“ sorgte der Bremer Komponist bereits für Aufsehen. Jetzt startet er ein einzigartiges Projekt und reist durch ganz Deutschland.
Der Bremer Komponist Mark Scheibe initiiert ein ungewöhnliches künstlerisches Projekt: Er möchte hören, wie Deutschland klingt – in all seinen Facetten, aus den Stimmen und Geschichten der Menschen jenseits von Politik und Klischees. Nach dem Erfolg der „Singenden Balkone“ in Bremen ruft er zu einem Zusammenspiel von Alltagskultur und Musik in allen 16 Bundesländern auf.
Scheibe plant, an lokalen Orten wie Cafés, Kulturzentren oder Bürgerhäusern Begegnungen zu organisieren, bei denen Menschen gemeinsam mit ihm Texte, Töne und Erlebnisse in Musik verwandeln. Ob in Kooperation mit Chören, Orchestern oder Einzelpersonen: Ziel ist ein vielstimmiges Porträt Deutschlands – performativ wie literarisch.
Sein Projekt ist eingebettet in das literarische Langzeitvorhaben „Sonntagskind“, in dessen Rahmen Scheibe seit 2021 regelmäßig eine Kolumne zum Zeitgeist schreibt. Alle Stimmen, Begegnungen und Beiträge sollen nicht nur musikalisch festgehalten, sondern auch in seinem „künstlerischen Tagebuch“ dokumentiert werden.
Beteiligte Einrichtungen, Chöre, Kulturhäuser, Schulen und Einzelpersonen sind ausdrücklich eingeladen, sich zu beteiligen – mit musikalischen Aktionen vor Ort oder digitalen Beiträgen. Das Ziel: ein flächendeckendes, multimediales Kunstwerk, das Gemeinschaft hörbar macht.
Geboren 1968 in Bremen, ist er als Komponist, Pianist und Sänger tätig. Mit Projekten wie „Die Melodie des Lebens“ oder den „Singenden Balkonen“ arbeitet er an der Schnittstelle von Konzert und Gesellschaft. Seine Kolumne „Sonntagskind“ verbindet er seit 2021 mit seinem künstlerischen Schaffen. Im Jahr zuvor führte er in der Elbphilharmonie seine „Deutschland-Symphonie“ auf.