Eine Lichtershow und ein Bühnenprogramm wie Ende 2024 wird es in der City zum Jahreswechsel auf 2026 nicht geben. Foto: Fotoagentur-Stuttgart/Andreas Rosar
In der Stuttgarter City soll zum Jahreswechsel ein Böllerverbot gelten. Die Wiederauflage der Feier auf dem Schlossplatz hätte 952.000 Euro gekostet.
Seit dem Jahreswechsel 2019 auf 2020 bespielt die städtische Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart den Schlossplatz mit einem Bühnenprogramm, Gastroangebot und einer Lasershow, gleichzeitig galt zum Jahreswechsel ein Feuerwerksverbot. OB Frank Nopper (CDU) hat sich am Dienstag bei der Vorstellung seines Entwurfs für einen Sparhaushalt 2026/2027 für die Wiederauflage der von der Stadt bezuschussten Silvesterfeier ausgesprochen. Diese sei „nach Rücksprache mit der Polizei unter Sicherheitsaspekten sinnvoll und notwendig“, so Nopper. Doch der Gemeinderat folgt ihm nicht, die kurzlebige Feiertradition endet.
Im Verwaltungsausschuss votierten am Mittwoch nur FDP, Freie Wähler und der Tierschützer Dennis Landgraf dafür, der in.Stuttgart für die Silvesterfete einen Zuschuss in Höhe von 952.000 Euro zu überweisen. Das Geld ist im Haushalt 2025 nicht eingeplant und wäre aus der so genannten Deckungsreserve gekommen, einem Extratopf für nicht vorhersehbare Ausgaben. Angesichts der Haushaltslage mit einem prognostizierten Minus von bis zu 890 Millionen Euro sei dieser Zuschuss nicht mehr möglich, befanden CDU und Grüne. Sie drängten darauf, dass das Pyroverbot in der Silvesternacht im gesamten Cityring „ausgesprochen und auch durchgesetzt wird“, so Florian Pitschel (Grüne). Das Argument der Verwaltung für die zentrale Feier ist, dass sie mit ihr ein Szenario wie vor 2019 verhindern will, als von einem überwiegend jüngeren Publikum Pyrotechnik hemmungslos abgebrannt und teils auf Mitfeiernde und Einsatzkräfte gerichtet worden war. Pitschel warnte davor, nun ohne die Veranstaltung die „Apokalypse auf dem Schlossplatz zu beschreiben“.
Man habe die Hoffnung auf eine „neue, günstigere Konzeption“ gehabt, so Johanna Tiarks (Linke), aus der Verwaltung sei aber kein Vorschlag gekommen, daher folge nun die Ablehnung. Auch Jasmin Meergans von der SPD hatte erwartete, das man einen „finanziellen Mittelweg“ finde. Der wurde nicht aufgezeigt, also enthalte die SPD sich.
Er empfinde es als „störend, dass man die Veranstaltung machen muss, um ein Aggressionspotenzial nicht zum Ausbruch kommen zu lassen“, sagte AfD-Stadtrat Michael Mayer, und lehne daher ab. Für die Silvesterparty sprachen sich Rose von Stein (Freie Wähler) und Matthias Oechner (FDP) aus. „Wir müssen alles tun, um Bilder wie vor 2019 zu vermeiden, die Stuttgarts Image schädigen“, so von Stein. Unruhen würden einzig der AfD in die Karten spielen. Auch der Einsatz der Polizei zum Jahreswechsel werde teuer, so Oechsner, nur auf die Kosten zu schauen sei bedenklich. Das Land sehe die Kosten für den Polizeieinsatz als geringer an als einen Landeszuschuss, so OB-Referatsleiter Winfried Klein. In Gesprächen mit Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) sei „keine Bewegung“ zu erreichen gewesen.