Berlin – Sie waren einfach nur die Straße entlangspaziert. Doch das passte diesem homophoben Schläger und seinen Freunden nicht. Die Männer schlugen und traten auf ein lesbisches Paar ein, prügelten eine der Frauen bewusstlos. Erst jetzt, mehr als zwei Jahre nach der Gewalttat, fahndet die Polizei öffentlich nach dem Gewalttäter.

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Die Attacke auf die 27-Jährige und ihre vier Jahre ältere Partnerin ereignete sich bereits im Sommer 2023. Mit Handyfotos, die eines der Opfer noch selbst vom Täter gemacht hatte, versuchen Ermittler nun endlich, die Identität des Mannes zu klären.

Die Frauen waren laut Polizei am Donnerstag, dem 6. Juli 2023, gegen 19.30 Uhr auf der Reichenberger Straße in Berlin-Kreuzberg unterwegs, als sie von vier Männern zunächst queer- und frauenfeindlich beleidigt wurden.

„Auf die verbale Auseinandersetzung folgte ein körperlicher Angriff, wobei die Frauen durch Schläge und Tritte zu Boden gebracht wurden und die 27-Jährige kurzzeitig das Bewusstsein verlor“, sagt eine Sprecherin der Berliner Polizei. Mit einer Platzwunde am Kopf musste die 31-Jährige in eine Klinik gebracht werden.

Wegen der offensichtlich politischen Motivation der Schläger hat der Polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen in dem Fall übernommen.

Warum erst jetzt die Fahndung nach dem Schläger?

Doch warum dauerte es mehr als zwei Jahre, bis nach dem brutalen Schläger mit Bildern gesucht wird?

Die Polizeisprecherin: „Wie immer in solchen Fällen müssen zunächst alle anderen Ermittlungsansätze ausgeschöpft sein, bevor öffentlich gefahndet werden darf.“ In diesem Fall habe es immer wieder neue Ansätze gegeben, denen die Staatsschützer zunächst nachgehen mussten. Denn: Auch für mutmaßliche Täter gelten Persönlichkeits- und Datenschutzrechte.

Tatort Reichenberger Straße, Juli 2023: Wer kennt den Angreifer?

Tatort Reichenberger Straße, Juli 2023: Wer kennt den Angreifer?

Foto: Polizei Berlin

Sind alle Spuren abgearbeitet, geht der Fall zur Staatsanwaltschaft, die einen richterlichen Beschluss zur Veröffentlichung der Bilder erwirkt. Die Bearbeitungszeit für solche Anträge variiert je nach Schwere der Tat oder Kapazitäten des Gerichts.

Die Polizei fragt

► Wer kann Angaben zur Identität und/oder zum Aufenthaltsort des Gesuchten machen?

► Wer hat den Tatverdächtigen vor, bei oder nach der Tat gesehen?

► Wer kann weitere sachdienliche Hinweise geben?

Hinweise an den Polizeilichen Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin in Tempelhof unter der Telefonnummer (030) 4664–953528, per E-Mail an lka535hinweis@polizei.berlin.de, über die Internetwache der Polizei Berlin oder jede andere Polizeidienststelle.