Die Initiative war von niederländischer Seite ausgegangen, nämlich die Zentren der beiden Eurodestädte – der Gemeinde Kerkrade und der Stadt Herzogenrath – besser zu vernetzen, die Menschen auch in Sachen ÖPNV besser zueinander zu bringen. Eine Radverkehrsverbindung zwischen dem Bushof in Kerkrade und dem Bahnhof in Herzogenrath-Mitte ist dazu angedacht worden, die auch auf deutscher Seite goutiert wurde. Für die Umsetzung sollen die Schwesterstädte jeweils auf ihrem Hoheitsgebiet sorgen, quasi in zwei Teilstücken, die in der Mitte zusammenfinden.
Vier mögliche Trassen waren das Ergebnis einer Ende Oktober 2023 beauftragten Machbarkeitsstudie: Variante 1 führt vom s‘Hertogenraderweg über den Klosterlindenweg und die Eygelshovener Straße, Variante 2 über den Eurode-Park die Aachener Straße hinauf und die Kleikstraße herunter, Variante 3 vom s‘Hertogenraderweg über die Marien- zur Eygelshovener Straße sowie Variante 4 über Klosterrather und Kleikstraße.
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Zwischenzeitlich sind die Trassenvarianten offiziell „beradelt“ worden (im März) und hat es im April eine Bürgerinformationsveranstaltung gegeben. Fazit: die Varianten 1 und 4 sind wegen zu hoher Steigungen und erheblicher „Umwegfaktoren“ durchgefallen. Die Variante 3 über die Klosterrather Straße landete knapp hinter Variante 2 auf Platz 2, wobei es vor allem Abzüge gab aufgrund der verkehrstechnisch als „nachteilig“ eingeschätzten Einmündung der Klosterrather in die Kleikstraße.
Als Vorzugsvariante ist demnach die Trasse über die Marienstraße hervorgegangen, bei allen Prüfkriterien sei sie mit „gut“ bewertet worden, wie das Fachamt darlegt. Einzige Ausnahmen: die etwa achtprozentige Steigung auf der Marienstraße sowie die „Auswirkungen auf Natur und Landschaft“, vor allem im Bereich s‘Hertogenraderweg. Der Bereich, so legt das Fachamt dar, bedürfe denn auch einer tiefergehenden Untersuchung, die derzeit in Kooperation mit der Gemeinde Kerkrade im Rahmen einer weiteren Machbarkeitsstudie erfolgt. Wobei auch mögliche Varianten in Sachen Höhenunterschied im Bereich Abtei Rolduc und Marien-/Klosterrather Straße in den Blick genommen werden. Über die Ergebnisse soll der Herzogenrather Ausschuss für Mobilität und Tiefbau beizeiten informiert werden.
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In seiner Sitzung am Donnerstag, 9. Oktober, steht zunächst aber die Festlegung auf die Vorzugsvariante Marienstraße an. Darüber hinaus soll die Verwaltung beauftragt werden, Gespräche mit Saint-Gobain zu führen, um eine mögliche Anbindung der Radstrecke über den Vegla-Parkplatz hinweg an die noch im Bau befindliche Wurmpromenade zu ermöglichen. Welche finanziellen Auswirkungen das Projekt im Zeichen der Verkehrswende auf den städtischen Etat hat, so der ergänzende Hinweis der Verwaltung in der Sitzungsvorlage, lasse sich noch nicht abschätzen; dies hänge neben der Variantenwahl auch von der Kostenaufteilung zwischen den beiden beteiligten Kommunen sowie der Förderkulisse ab.