Foto: Region Hannover/Philipp Schröder

Anne Spiegel, ehemalige Bundesfamilienministerin, soll neue Sozialdezernentin der Region Hannover werden. Regionspräsident Steffen Krach (SPD) hat die Grünen-Politikerin offiziell für die Nachfolge von Andrea Hanke vorgeschlagen, die im Mai 2026 in den Ruhestand geht. Das Dezernat umfasst die Bereiche Soziales, Teilhabe, Familie und Jugend. Die Wahl in der Regionsversammlung ist für den 11. November 2025 geplant. Spiegel war im Dezember 2021 zur Bundesfamilienministerin ernannt worden, trat aber bereits im April 2022 zurück, nachdem sie wegen ihres Verhaltens während der Flutkatastrophe im Ahrtal unter Druck geraten war. Als damalige Klimaschutz- und Umweltministerin von Rheinland-Pfalz war sie kurz nach der Katastrophe zu einem vierwöchigen Familienurlaub nach Frankreich aufgebrochen. Später räumte sie öffentlich ein, dies sei ein Fehler gewesen. Aus den nicht-öffentlichen Akten eines Untersuchungsausschusses wurde zudem eine SMS-Korrespondenz bekannt, derzufolge sie während der Katastrophennacht offenbar vor allem um ihr politisches Image besorgt gewesen sein soll. „Mit Anne Spiegel haben wir eine hervorragend qualifizierte Kandidatin für das Sozialdezernat der Region Hannover gefunden“, erklärten die Grünen-Regionsverbandsvorsitzenden Silke Musfeldt und Victoria Schwertmann. Spiegel sei Expertin für Sozial-Förderprogramme, Haushaltsberatungen und Maßnahmen, um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Derzeit arbeitet die 44-Jährige als Chief Operating Officer bei der gemeinnützigen Beratungsplattform „Krisenchat“ mit Sitz in Berlin. Als neuen Dezernenten für Öffentliche Sicherheit, Zuwanderung, Gesundheit und Verbraucherschutz schlug Krach den 49-jährigen Torben Klant vor. Der Jurist leitet seit 2017 die Zentrale Steuerung bei der Region Hannover. Das neu gegründete Dezernat für Bildung, Kultur und Baumanagement soll von Isabella Gifhorn geführt werden. Die 49-jährige Architektin ist Erste Stadträtin und Stadtbaurätin in Langenhagen.