Wo stehen die schönsten und innovativsten Gebäude im Burgenland? Im zweijährigen Intervall wird im sonnigsten Bundesland Österreichs der Architekturpreis für herausragende zeitgenössische Architektur verliehen. MeinBezirk fasst die Höhepunkte der Verleihung für dich zusammen.
BURGENLAND. Wer plant eigentlich die schönsten Gebäude und Bauprojekte im Burgenland? Seit nunmehr 23 Jahren wird alle zwei Jahre der Architekturpreis für hervorragende zeitgenössische Architektur verliehen.
Insgesamt wurden heuer 20 Projekte für den zwölften Architekturpreis des Landes seit Beginn der Vergabe eingereicht – zwei gleichwertige Preise und zwei Anerkennungen wurden vergeben. Überreicht wurden die Auszeichnungen von der Geschäftsführerin der KBB Kultur-Betriebe Burgenland GmbH, Claudia Priber am Montagabend im Lisztzentrum in Raiding.
Architekturpreis Burgenland 2025 im Überblick
Die eingereichten Projekte wurden durch eine Jury, bestehend aus dem Architekt Bernado Bader (Kunstakademie München), Architekt Hans Gangoly (TU Graz), Architektin Anna Wickenhauser (Kunstuniversität Linz), Architektin Kristina Macherhammer und Susanne Schmall (Beirätin für Baukultur), bewertet.
Dabei wurde die architektonische Qualität, Ästhetik und Innovation der Projekte durch die Jurymitglieder diskutiert. Relevante Themen im Land, etwa die Zersiedelungsproblematik, der Umgang mit dem Dorfrand, die Maßstäblichkeit und das Einfügen von Neubauten im städtischen/dörflichen Gefüge wurden untersucht und bewertet.
Verstärkt achtete man zudem auf die spezifische Baukultur des Landes und der Auseinandersetzung mit den Strukturen des Burgenlandes durch die Architektin oder dem Architekten. Es stellt sich die Frage, inwiefern das Projekt zur Topographie, dem Klima und der Landschaft beiträgt.
Architektur im Burgenland: Anerkennungen und Preise
Tradition trifft auf Innovation: Architekt Gilbert Berthold, MArch / SIA, realisierte für die Bauherrschaft Marina Rosa und Jacobus van Hoorne ein einzigartiges Einfamilienhaus mit Schilfdach in Weiden am See – eine für den Bezirk Neusiedl am See sehr traditionelle Form des Dachdeckens. Die Jury lobte hier speziell die konsequent nachhaltige Bauweise.
„Durch die Verwendung von nachwachsenden, regional verfügbaren Baustoffen wie Holz, Stroh und Schilf wird eine konsequent nachhaltige Bauweise realisiert, die gleichzeitig ästhetische Eigenständigkeit und hohe handwerkliche Qualität verkörpert.“
Jury des Architekturpreises Burgenland
Zudem erhielt die „freistil Architektur GmbH“ einen Architekturpreis für die Katholische Pfarrgemeinde in Bad Sauerbrunn, Diözese Eisenstadt, die Sanierung und Neugestaltung der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Die Jury hob die besondere Sorgfalt im Umgang mit dem historischen Bestand hervor: „Diese sorgfältige und umsichtige Herangehensweise ist heute im Umgang mit dem Bestand gefordert. Nicht überbauen oder neu interpretieren, sondern verstehen und erhalten.“
Außerdem wurden der Landschaftsarchitekt Heinz Gerbl für das Projekt Stadtgarten Oberwart und der Architekt Thomas Kügerl für das Wohnhaus „haus sz“ mit je einer Anerkennung ausgezeichnet.
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