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Bild: Stephan Weichinger / Stadt Augsburg

  • Bauwagen im Drosselweg und in der Höfatsstraße
  • Freizeitangebote mit sozialpädagogischem Fachpersonal
  • Eröffnungsfeier und Besichtigung für Medien am 17. bzw. 31. Oktober

Zwei Bauwagen des städtischen Sozialreferats und Amtes für Wohnbauförderung und Wohnen bieten Kindern aus obdachlosen Familien neue kreative, spielerische und bewegungsorientierte Freizeitangebote. Seit 1. Oktober stehen sie auf den Grünflächen der städtischen Übergangswohnungen für obdachlose Familien in Hochzoll-Süd (Höfatsstraße) und im Bärenkeller (Drosselweg) zur Verfügung.
Sozialpädagogische Fachkräfte der Jugendhilfeträger Prisma e.V. und des Evangelischen Kinder- und Jugendhilfezentrums Augsburg helfen dort Kindern zwischen fünf und 13 Jahren, individuelle Kompetenzen zu stärken, Strategien zur Alltagsbewältigung zu entwickeln und verlässliche soziale Kontakte aufzubauen. Die Kinder erhalten damit einen größeren, sicheren Bewegungsradius sowie Unterstützung in ihrer persönlichen Entwicklung. Die mit Tischen, Stühlen, Schränken, Bastelmaterialien und Sportgeräten ausgestatteten Bauwagen sind beheizbar und somit ganzjährig nutzbar. Auch Kinder aus der unmittelbaren Nachbarschaft sind eingeladen, die Angebote zu nutzen.

Hilfsangebot in Übergangswohnungen dringend benötigt

Obdachlose Familien mit minderjährigen Kindern und Jugendlichen haben einen besonders hohen Unterstützungsbedarf und benötigen ein systematisches Hilfsangebot. Neben einer akuten Wohnungsnotlage bestehen häufig weitere Probleme wie Überschuldung, psychische Erkrankungen oder Erziehungsschwierigkeiten. In den städtischen Übergangswohnungen im Bärenkeller und in Hochzoll-Süd finden obdachlose Familien mit minderjährigen Kindern und Jugendlichen eine vorübergehende Bleibe. Die neuen Bauwagen schaffen zudem gezielt bedürfnisgerechte Angebote.

Schenkelberg: „Kinder leiden besonders unter Armut“

„Kinder, die in Obdachlosen-Übergangswohnungen leben, leiden besonders unter den beengten Wohnverhältnissen, dem Verlust ihres gewohnten Umfelds und fehlenden Rückzugsmöglichkeiten. Sie sind verunsichert und verlieren ihre Bezugspersonen. Zusätzlich sind sie häufig durch Armut, Vorurteile und Ausgrenzung belastet. Mit den Bauwagen schaffen wir Orte, an denen sie einfach Kind sein dürfen. Wir wollen ihnen Raum geben für Spiel, Begegnung und Entwicklung – und damit auch ein Stück Normalität zurückholen“, so Sozialreferent Martin Schenkelberg.

Unterstützung bei Anschaffung und Betrieb

Einen der beiden Bauwagen hat die Stadt von der Kinder- und Jugendkunstschule Palette geschenkt bekommen, der andere wurde mithilfe eines zweckgebundenen Erbes finanziert. Die Kosten für den Umbau des geschenkten Bauwagens hat das Amt für Wohnbauförderung und Wohnen übernommen. Die Dr. Ingeborg und Marion von-Tessin-Stiftung trägt die Personalkosten von 75.000 Euro im Jahr, der Verein Kinderchancen e.V. unterstützt das Projekt mit bis zu 10.000 Euro jährlich bei den Sachkosten.