Was haben der Kasperl und der Knipser gemeinsam? So einiges: Beide bringen auf ihrer jeweiligen Bühne seit Jahren konstant gute Leistungen. Beide haben es mit den Teams, in denen sie spielen, zu internationaler Bekanntheit gebracht. Und wer sie live und in Farbe zu Gesicht bekommen möchte, braucht dafür einen langen Atem.
Da verhält es sich mit der Marionette aus der berühmten Augsburger Puppenkiste nicht anders als mit dem Torjäger aus dem möglicherweise noch ein bisschen berühmteren Münchner Fußball-Bundesligaverein. Wenn der englische Stürmerstar Harry Kane und das Ensemble des FC Bayern in der Fröttmaninger Arena ihre Vorstellungen geben, sind die Tickets meist sehr schnell vergriffen. Wenn der Kasperl als Urgestein und Gesicht der Augsburger Puppenkiste und seine hölzernen Kollegen ihr Publikum unterhalten, heißt es ebenfalls: früh dran sein.
Seinen Kindern drei Tage vor ihrem Geburtstag ebenso spontan wie leichtfertig einen Besuch im wohl berühmtesten Puppentheater der Welt zu versprechen, wäre fatal. Ein paar Monate Vorlauf, so der Rat von Kennern der Szene, dürfen es bei einer seriösen Planung schon sein.
Manche erstaunten Eltern fühlen sich da gleich an die ganz Großen der Unterhaltszunft erinnert. Nicht nur an die Goldfüßchen mit dem Ball vor der Brust, sondern auch die Goldkehlchen mit dem Mikrofon in der Hand: Das sei ja nicht viel anders als bei einem Taylor-Swift-Konzert, das binnen Minuten ausverkauft ist.
Oder wie bei einem, sagen wir mal, Europa-Gastspiel der American-Football-Liga NFL. Als diese vergangenes Jahr in der Münchner Arena, in der sonst Harry Kane seine Tore schießt, zu Gast war, gab es innerhalb kürzester Zeit keine Tickets mehr. Und auch als die Kansas City Chiefs ein Jahr zuvor in Deutschland spielten, waren alle Eintrittskarten innerhalb weniger Minuten vergriffen. Bei den Chiefs verdient übrigens ein gewisser Travis Kelce sein Geld, seines Zeichens der Lebensgefährte von Taylor Swift. Kelce, Kane, Kasperl – da schließt sich der Kreis.