Der Chart des Tages –
US-Strafzölle lassen Staatseinnahmen sprudeln
Allerdings: Eine Finanzierung des immer weiter ausufernden US-Haushaltsetats wird damit allein schwerlich gelingen. Auch künftig sind Shutdowns wahrscheinlich.
Publiziert heute um 10:00 Uhr
Quelle: Commerzbank
Wer die Zeche der Strafzölle letztlich zahlt, die Exporteure in die USA, die amerikanischen Importeure oder die US-Verbraucher, steht noch nicht eindeutig fest, was auch unterschiedlichen Methoden der Berechnung geschuldet ist. Während Allianz Trade und WTO davon ausgehen, dass US-Unternehmen weniger leiden als die Exporteure und die amerikanischen Konsumenten, kommen die EU und europäische Geschäftsbanken zu gegenteiligen Ergebnissen.
Was hingegen für jeden transparent ist: Die Zolleinnahmen der US-Regierung sprudeln. Im August gingen beim US-Finanzministerium knapp 30 Mrd. $ an Zöllen ein (vgl. Grafik). Und für die nächsten Monate ist noch einmal mit einem signifikanten Anstieg zu rechnen. Der effektive US-Zollsatz wird über die bereits erreichten 16,5% zunehmen.
Gemäss verschiedenen Schätzungen könnten die jährlichen Zolleinnahmen mittel- bis langfristig bis zu 400 Mrd. $ betragen. Das würde im Vergleich zum Jahr 2024 und zu einem effektiven US-Zollsatz von damals lediglich 2,4% zwar einer Verfünffachung entsprechen, doch ob hierdurch künftig das US-Haushaltsdefizit signifikant abgebaut werden kann, steht noch aus. Im gerade beendeten Fiskaljahr 2024/25 verharrt es jedenfalls bei rekordhohen 2 Bio. $.
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EinloggenSusanne Toren ist promovierte Ökonomin, Dozentin und langjährige Bankerin. Sie schreibt vorzugsweise über Anlagestrategien, Finanzmärkte und aktuelle volkswirtschaftliche Themen.Mehr Infos
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