Nach einem rätselhaften Knochenfund im Landkreis Harburg hat die Polizei eine umfassende Suchaktion gestartet. Schnell kam der Verdacht auf, dass ein Zusammenhang mit dem Vermisstenfall der Familie Schulze aus Drage an der Elbe bestehen könnte – einem Fall, der seit über zehn Jahren Rätsel aufgibt.
Doch nun hat die Polizei bekannt gegeben: Der Knochenfund steht höchstwahrscheinlich nicht im Zusammenhang mit dem Verschwinden der Familie. Zwar handelt es sich laut ersten rechtsmedizinischen Untersuchungen um einen Teil eines menschlichen Schädels – doch ein direkter Bezug zum Fall Schulze sei nicht wahrscheinlich, so ein Sprecher der Polizeiinspektion Harburg.
Vater Marco, Mutter Sylvia und Tochter Miriam Schulze waren im Juli 2015 verschwunden. Der Mann wurde eine Woche nach seinem Verschwinden an einen Betonklotz gebunden tot aus der Elbe geborgen. Frau und Tochter sind bis heute verschwunden. Die Polizei vermutet, dass Marco Schulze seine Familie tötete und dann Suizid beging.

Die WochenMOPO – ab Donnerstag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
- Halbgötter in Weiß: Hamburger Ärztin prangert Macho-Strukturen an Kliniken an
- Veddel als Klo? Seit Jahren wird der Stadtteil im Volkspark gesanglich verhöhnt. Jetzt reicht’s einer Initiative
- Franzbrötchen-Liebe: MOPO-Leser verraten, wo es ihrer Meinung nach die besten gibt
- 20 Seiten Sport: St. Paulis Trainer über seine Träume, HSV kämpft um Vuskovic & ETV-Volleyballerinnen erstklassig
- 28 Seiten Plan7: Jazzclub Birdland wird 40 & Fatih Akins bewegendes Nachkriegsdrama „Amrum“
- Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
Spaziergänger hatten das Knochenfragment Mitte September an der Luhe entdeckt. Es soll laut Polizei aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stammen. Eine endgültige Analyse steht noch aus. Die DNA wird derzeit mit Datenbanken abgeglichen – ein Ergebnis wird jedoch erst in einigen Wochen erwartet. „Das hat keine Priorität“, erklärte ein Polizeisprecher. Es komme häufiger vor, dass vereinzelte Knochenteile entdeckt würden.
Das könnte Sie auch interessieren: Lkw reißt Wasser- und Stromleitung ab – Frau schwer verletzt
Da nur dieses eine Fragment gefunden wurde, halten die Ermittler es auch für möglich, dass es von weiter her angeschwemmt wurde. Taucher, Spürhunde und Sonarboote durchkämmten dennoch den Bereich rund um ein altes E-Werk in Winsen (Luhe), südlich von Hamburg – ohne Erfolg.
Hilfe in schweren Stunden
Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Hier finden Sie Beratungs- und Seelsorgeangebote:
Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111, 0800 – 111 0 222 oder 116 123 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de
Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an junge Menschen. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 116 111. Es gibt auch ein Elterntelefon, das unter 0800 – 111 0550 erreichbar ist. Samstags nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de.
Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Viele sprechen Türkisch. mutes.de
Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Unter suizidprophylaxe.de gibt es eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland.
