Richard Linklater ist bekannt dafür, außergewöhnliche Geschichten auf ebenso außergewöhnliche Weise zu erzählen. Und das neue Projekt des „Boyhood“-Machers ist da keine Ausnahme…

Paramount Pictures Germany

Nicht nur Christopher Nolan spielt in seinen Filmen gerne mit dem Konstrukt der Zeit – von „Memento“ über „Dunkirk“ bis „Tenet“ –, auch Richard Linklater macht sich dieses regelmäßig zunutze. Am Ende wirken seine Filme so nicht einfach nur wie aus dem Leben gegriffen, sondern fühlen sich stattdessen wie das Leben selbst an.

Auf der einen Seite spielen manche seiner Geschichten an nur einem einzigen Tag („Confusion – Sommer der Ausgeflippten“, „Slacker“), während er seine Darsteller*innen auf der anderen Seite oftmals über viele Jahre begleitet („Boyhood“, „Before“-Trilogie). So schafft Linklater regelmäßig lebensechtes Kino, das berührt und die Poesie des Alltäglichen hochleben lässt. Genau das dürfte uns nun wohl auch in seinem neuen, bisher vielleicht sogar ambitioniertesten Werk erwarten.

Denn bereits seit fünf Jahren laufen die Kameras für „Merrily We Roll Along“ – und ein Ende der Dreharbeiten ist nicht in Sicht: Noch bis 2040 soll Material für den Film gesammelt werden, den wir demzufolge wohl erst in der übernächsten Dekade zu sehen kriegen werden. Das verriet nun Jason Blum im Gespräch mit Variety. „Wir haben 20 Jahre geplant. Wir sind seit fünf Jahren dabei, also haben wir noch 15 vor uns“, so der vor allem für Horror-Hits wie „Get Out“, „Halloween“ oder die „Insidious“ bekannte Erfolgsproduzent. „Merrily We Roll Along“ sei für ihn dementsprechend „ein echter Wendepunkt“.

Finanziert werde das Projekt von Universal Pictures, wobei unklar ist, wie viel Geld das Mammutwerk am Ende verschlingen wird. „Das Budget können wir nur raten“, so Blum gegenüber Variety. Linklater selbst versorgt uns in der Zeit aber natürlich auch anderweitig mit frischem Filmstoff, etwa mit dem von Quentin Tarantino gefeierten „Nouvelle Vague“ (Kinostart: 12. März 2026).

Das ist „Merrily We Roll Along“ von Richard Linklater

Nachdem Linklater bereits zwölf Jahre zubrachte, um in „Boyhood“ das Leben eines Heranwachsenden – vom Kindesalter zum jungen Erwachsenen – zu begleiten, basiert „Merrily We Go Along“ auf dem gleichnamigen Musical von Komponistenlegende Stephen Sondheim und George Furth – das wiederum einem Bühnenstück aus den 1930ern nachempfunden ist.

Im Zentrum steht dabei der von Shooting-Star Paul Mescal („Gladiator II“, siehe Bild oben) gespielte Broadway-Komponist Franklin Shepard, der nicht nur seine Karriere, sondern auch sein soziales Umfeld opfert, um Hollywood-Produzent zu werden. Erzählt soll das Ganze in umgekehrter chronologischer Reihenfolge – startend in der Gegenwart und endend in der Vergangenheit – werden.

Ebenfalls Teil des Casts sind die aus „Booksmart“ und „Lady Bird“ bekannte Beanie Feldstein, „Pitch Perfect“-Star Ben Platt, Boo Arnold („Horizon“) und Mallory Bechtel („Hereditary“), die sich alle paar Jahre für die Dreharbeiten treffen – und so gemeinsam mit ihren Charakteren reifen sollen.

Hauptdarsteller Paul Mescal hat parallel dazu aber auch noch ein weiteres Mammutprojekt in Arbeit: Im vier Filme umfassenden „Beatles“-Biopic werden wir ihn als Paul McCartney zu sehen kriegen. Wer dessen erste Ehefrau Linda McCartney spielen wird, wurde gerade erst enthüllt:

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